Tees für die ganze Familie


Expert*innen teilen ihr Wissen mit uns   Schüssler-Salze von A-Z   Homöopathie von A-Z   Gesunde Ernährung von A-Z
Expert*innen   Salze   Homöopathie   Ernährung
           
Erfahrungen von A-Z   Schüssler Salze Videos VLOG   Tierheilkunde von A-Z   Gesunde Tees von A-Z
Erfahrung   Videos   Tiere   Tee
           
facebook Gruppe   TWITTER naturheilkunde   Tees
A-Z
  News-
letter

Heiltee im Frühling

Dorothea Beeken

Dorothea Beeken
Heilpraktikerin

Nach dem langen Winter freuen wir uns an den ersten Sonnenstrahlen, ziehen vielleicht noch ein wenig verfroren das erste Mal die Gummistiefel und das Gartenzeug an, um einen prüfenden Blick auf die Beete im Garten zu werfen. Wir freuen uns über all die vertrauten Gewächse, die den harten Winter überstanden haben und die sich nun hervorwagen. Bevor wir nun alles, was nicht nach Staude aussieht gleich herausreißen, sollten wir kurz innehalten und einmal genauer hinschauen, ob nicht das eine oder andere „Unkraut“ vielleicht zu uns gefunden hat, weil es uns aus der Stagnation des Winters durch einen Heiltee heraushelfen möchte. Im Übergang zwischen den Jahreszeiten sind Ausleitungskuren besonders wirkungsvoll und die Heilpflanzen, die es jetzt schaffen, sich aus dem kalten Boden einen Weg ins Licht zu bahnen, haben eine besondere Kraft, die wir für einen Heiltee nutzen können.

Pflanzenheilkunde kann von ihrem Wesen her aber über die Behandlung körperlicher Symptome und die Verordnung eines Heiltees hinausgehen. Dann geht es um das Erfassen des Wesens, der Signatur und Wirkungsweise einer Pflanze auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene. Dieses Wissen gab es in allen großen Kulturen wie der  drawidischen  * Indus-Kultur, in Sumer oder Mesopotamien, überall dort, wo vor allem Ackerbau betrieben wurde. Auch wir haben eine sehr alte traditionelle Pflanzenheilkunde, die leider in Vergessenheit geraten ist! Es waren Kulturen, die eine enge Beziehung zu Pflanzen und der Vegetation hatten und die gespeist wurden vom Glauben an die Große Göttin. Alles in der Natur wurde als belebt gesehen; daher haben auch die Heilpflanzen ein komplexes Wesen, einen differenzierten Charakter, der sich in ihren Devas oder Pflanzenwesen zeigt. Meditativ wurde mit den Pflanzen kommuniziert und aus den verschiedenen Aspekten der Pflanzen und ihrer einzelnen Bestandteile ergibt sich ihre Wirkung auf Körper, Seele und Geist.

Phylogenetisch ist die Pflanze die Grundlage allen Lebens – durch sie wurde der Schritt in die Lebendigkeit vollzogen. Da sie Kohlendioxyd absorbiert und Sauerstoff abgibt, wurde Leben auf der Erde erst möglich !! Durch die Photosynthese ist sie in der Lage, Licht in Nahrung und Energie in Materie umzuwandeln. So kann z.B. das Johanniskraut Photonen speichern, die der menschliche Organismus wiederum in Lichtenergie umwandelt; hier begegnen sich altes Wissen und neueste Forschung!!

Die Pflanze steht wie wir im Energiefeld zwischen der Energie der Erde und der kosmischen Energie; daher sollten wir möglichst Pflanzen aus unsererer Umgebung verwenden. Die Heilkraft* der Pflanze besteht aus materiellen Anteilen, die wir im Heiltee, in der Auflage oder einem Dekokt (Abkochung) herauslösen; die Heilenergie finden wir in den Essenzen wie z.B. den Bachblüten und den ätherischen Ölen.

 

Heiltees sammeln und richtig trocknen


Einheimischer Frühlingstee zum Selbersammeln:

Brombeerblätter 2/3 

Erdbeerblätter 1/3

Himbeerblätter 1/2

Den Heiltee in einem Leinenbeutel an der Sonne trocknen; nach 3 Tagen werden die getrockneten Blätter leicht !!! mit Wasser eingesprüht. Einige Tage später beginnen sie durch die Fermentation fein nach Rosen zu duften.; noch gut nachtrocknen lassen und den Heiltee bei abnehmendem Mond (dann schimmeln sie nicht so leicht) in Dosen füllen.

 

Die sanfteste Methode zum Trocknen von Heiltees

  1. Ein Holzgestell mit einem Leinentuch bespannen, darüber in einigem Abstand ein zweites Tuch.; an einem schattigen, leicht windigen Ort aufstellen. 
  2. Leinensäckchen zum Aufhängen 
  3. Kräuterbündel in luftigen Räumen 

Nur in besonders feuchten Zeiten kann man den Heiltee im Backofen vorsichtig bei 50 Grad nachtrocknen. (Der Vorschlag einer Kursteilnehmerin, doch die Mikrowelle zu nehmen, da das wohl schneller gehe, wird dem Wesen der Pflanze als Heilmittel nicht ganz gerecht; auch der Heizungskeller ist nicht so besonders gut geeignet.)

 

Die Heilwirkung der Pflanzen im Frühling am Beispiel Löwenzahn 
= Taraxacum officinale
( Der Zusatz „offincinale“ bedeutet, dass die Pflanze zu Arzneizwecken verwendet wird; Officina hieß der Raum in der Apotheke, in dem die Pflanzen aufbereitet wurden. )

Bleiben wir nun bei unserem Gartenspaziergang. Uns allen bekannt ist der Löwenzahn. Die ersten Blättchen sind noch hellgrün unter der Mulchdecke, aber sobald sie an das Tageslicht kommen, werden sie durch das Chlorophyll dunkler. Die jungen Blätttchen sind leicht bitter und würzig, die älteren werden hart und sind nicht mehr für den Salat geeignet.

 

Ein besonders feines Gemüse
ergeben die geschlossenen Knospen, in Butter geschmort und mit Muskat und Himalayasalz verfeinert. Dazu passt ein selbstgemachtes Kartoffelpuree Um eine komplette Mahlzeit zu ernten, sind wir einige Zeit an der frischen Luft und haben gleich genügend Bewegung, um das Menue anschließend zu genießen.

Löwenzahn wird im Frühjahr im April und Mai gesammelt. Die Wurzeln haben im Frühjahr mehr Bitterstoffe für die Leber und Gallenblase, im Herbst wirken sie besonders gut auf die Bauchspeicheldrüse und sind daher für Diabetiker günstig; das Kraut hat mehr Bezug zu Niere und Blase und wirkt kräftig harnanregend, besonders wenn die Harnverhaltung mit einer Leberschwäche verbunden ist.

 

Der Kräutergelehrte Tabaernemontanus schreibt:

„…ist eine gebenedeyte Arznei wider die hitzige Entrichtung und Brunst des Magens und der Leber, eröffnet darneben die Verstopfung derselben und vertreibt die Geelsucht“

 

Empfohlen wird dort auch die Wirkung auf entzündliche Augenerkrankungen, Sehschwäche, alle hitzigen Hautausschläge, Juckreiz, Pickel und vor allem entzündliche Gelenkbeschwerden. (Auch die chinesische Medizin weist auf den Zusammenhang zwischen der Leber und Augenerkrankungen hin.)

Der Löwenzahn ist von seiner thermischen Qualität kalt, daher wirkt er bei Arthrosen und degenerativen Erkrankungen im allgemeinen nicht so gut. Auch wer leicht friert, sollte mit dem Löwenzahn ein wenig zurückhaltend sein und ihn mit wärmenden Kräutern zusammen mischen. Ein Anteil Brennnessel hinzugefügt, wirkt z. B. wärmend und verteilend. Beides zu gleichen Teilen kann nicht viel schaden, ist aber dann ein wenig so, wie wenn wir Gaspedal und Bremse gleichzeitig betätigen. An diesem Beispiel kann man sehen, dass Pflanzenheilkunde zu therapeutischen Zwecken sehr individuell auf das Krankheitssymptom abgestimmt werden kann. Heilteemischungen und Rezeptvorschläge in Zeitschriften oder anderen Veröffentlichungen sollten aber immer so allgemein gehalten werden, dass sie keinen Schaden anrichten können.

Für die 6-wöchige Frühjahrskur bietet sich Löwenzahnheiltee oder Saft an. Kurmäßig 4-6 Wochen sollte man 2x täglich eine Tasse Heiltee oder je 1 Esslöffel Saft zu sich nehmen. Den Saft kann man auch gut als letzte Zutat in eine Gemüsesuppe geben. Außerdem geben Sie die frischen jungen Blättchen unter den Salat oder verwenden sie wie frische Petersilie. Auch die Blüten sind essbar und sehen sehr dekorativ auf Quark oder Weichkäse aus.

Gegenanzeigen: Verschluss und Entzündungen der Gallenwege sowie Darmverschluss! Mit den Gewaltkuren zur Auflösung von Gallen- oder Nierensteinen, die immer wieder beschrieben werden, sollte man nie auf eigene Faust experimentieren!!!



Apotheker Pahlow empfiehlt folgende Heilteezubereitung:

1 bis 2 Teelöffel getrockneter Löwenzahn oder mindestens die doppelte Menge frischer Blätter wird mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen, bis zum Sieden erhitzt und 1 Minute lang gekocht. Vom Herd nehmen und nach 10 Minuten abseien.




Er empfiehlt die Löwenzahn-Heilteekur bei entzündlichem Rheuma und Arthritis im Frühjahr und Herbst für 4-6 Wochen

8 gehäufte Teelöffel Löwenzahnwurzeln mit Kraut mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen und eine Minute lang kochen, den Sud vom Herd nehmen, 5 Min. ausziehen lassen, danach abseien. Den Heiltee in eine Thermoskanne füllen. Schluckweise über den Tag verteilt trinken – aber ungesüßt! Wer den Tee nicht so gern trinkt, kann ihn auch folgendermaßen abändern

Löwenzahnwurzel mit Kraut: 30.0

Hagebuttenfrüchte mit Samen 10.0

Hibiskusblüte (Rote Malve) 10.0

Pfefferminzblätter 10.0

1-2 Teelöffel der Teemischung mit siedendem Wasser übergießen, abgedeckt 10 Min. ziehen lassen; möglichst ungesüßt (wegen der Bitterstoffe) trinken.

 

 

Eine weitere Heilteemischung bei Völlegefühl nach den Mahlzeiten

Mariendistelfrüchte zerstoßen 15.0

Löwenzahnwurzeln mit Kraut 15.0

Pfefferminzblätter 15.0

Kümmelfrüchte zerstoßen 5.0
 

Kurmäßig über einen längeren Zeitraum, z.B. 4 Wochen – 2x täglich 1 Tasse.; nach den Mahlzeiten mittags und abends; (Zubereitung siehe oben)

 

 

Apotheker Pahlow empfiehlt eine Heilteekur mit Löwenzahn 

Wenn möglich, nehmen Sie sich für die Zubereitung ein wenig Zeit! Genießen Sie Ihren Becher Tee in einer entspannten Atmosphäre und stellen Sie sich dabei auf die Heilwirkung ein !!! Sie werden feststellen, dass Sie die Wirkung und den Geschmack ganz anders wahrnehmen können!

 

Zum Abschluss noch ein Rezept für einen Löwenzahnwein, der sich günstig auf die Leber-Gallentätigkeit auswirkt und die Nierentätigkeit anregt:

1 Liter Wein (Riesling) eine Handvoll frische Blüten und zwei Pfefferminzblätter eine Woche ziehen lassen und durchfiltern.

Füllen Sie den fertigen Wein in schöne Flaschen mit einem Bild oder einer kurzen Beschreibung, so haben Sie auch ein attraktives Geschenk für gute Freunde.

 

Löwenzahnhonig als Kraftspender für die dunkle Jahreszeit

2 Hände voll Löwenzahnblüten mit 1 Liter kaltem Wasser aufgießen und einmal aufwallen lassen. Über Nacht stehen lassen oder noch besser: mit einem Glasdeckel abdecken und einen Tag in die Sonne stellen; damit reichern Sie den Honig mit der Sonnenenergie an. Am nächsten Tag abtropfen lassen, gut ausdrücken, mit 1 kg Rohrzucker und 1 Scheibe unbehandelter Zitrone mischen. Im Topf ohne Deckel am besten auf Stufe 1 oder 2 verdunstet die Flüssigkeit. Ein bis zweimal erkalten lassen, um die richtige Konsistenz herauszufinden. Der Honig sollte so dickflüssig sein, dass er gut aufs Brot zu streichen ist. (Man muss aufpassen, dass er nicht anbrennt oder zu fest wird und dann auskristallisiert.)

 

Wichtiger Hinweis:
Alle Rezepte sind erfolgreich in der täglichen Praxis erprobt. Dennoch - setzen Sie sie immer erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker ein. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Weitere Teerezepte von Dorothea Beeken:

Abnehmen, kein Teerezept

Aus eigenem Garten

Blasen- und Nierenbeschwerden

Husten mit zähem Schleim

Leber-Galle-Ausleitung

Nierenbeschwerden

 

Siehe auch:

Ingrid Boller: Frühjahrskur mit Schüssler Salz

Melanie Bahr:  Frühjahrskur mit Schüssler-Salzen für Hunde

Iris Reitzig:  Selbst hergestellter Obst- und Gemüsesaft im Frühling

 

 

Wichtiger Hinweis für den Einsatz der Rezepte
und Ausschlusskriterien

  

Inhaltliche Verantwortung und zur Kontaktaufnahme:
Dorothea Beeken
Heilpraktikerin

Schmedebyer Straße 10b
24885 Sieverstedt

Tel.: 04638/8083087
Mobil: 0151 412 320 19

siehe: https://beeken.fdh-sh-members.de
Email: dorothea.beeken@gmx.de