Ein paar
Hindernisse in der homöopatischen
Behandlung unserer Haustiere
Tierheilpraktikerin
Melanie Bahr
„Ähnliches mit Ähnlichem
heilen“
Was ein Stoff an einem gesunden
Organismus verursacht, vermag er in einem erkrankten Organismus zu heilen.
Wie komme ich an die nötigen ungewöhnlichen Symptome rund um eine Erkrankung bei
einem Tier, die ich zum Repertorisieren (Mittelfindung) brauche?
Unsere Tiere zeigen meist nur sogenannte Endhandlungen und sollten sie Kopf- und/oder
Gliederschmerzen haben, können sie uns die Qualität und Lokalisation des Schmerzes nicht beschreiben.
Sie zeigen uns einen runden Rücken mit aufgestellten Haaren. Sind es Bauchweh oder
Rückenschmerzen?
Das Tier uriniert plötzlich auffallend viel, hat es vermehrt Durst oder scheidet die
Niere plötzlich vermehrt aus? Einen Menschen können wir gezielt zu seinem Durst befragen, bei einem Tier bleibt uns
nichts anderes übrig als alles in Betracht zu ziehen und gründlich zu beobachten.
Viele Erkrankungen machen sich beim Tier auch erst sehr spät für uns bemerkbar. Eine
laufende Nase entdecken sie beim Hund meist erst, wenn das Sekret klebrig-eitrig geworden ist und nicht mehr mit
seiner Zunge ständig weggeleckt werden kann und das Niesen dazu kommt.
Tiere haben Organe, die Menschen nicht haben und in verschiedenen Bereichen
verfügen sie über eine vermehrte oder verminderte Sinnesleistung im Vergleich zu uns Menschen.
Gemütssymptome sind beim Tier mit Vorsicht zu interpretieren, da sie biologisch
gesehen ganz andere Motivationen, Antriebe und Instinkte haben.
Nicht zu vergessen: Erlerntes Verhalten wie z.B. aufmerksamkeitsforderndes
Verhalten in Form von Kratzen, Nagen, Schwanz jagen, Jaulen, Bellen, Auf und Ab laufen usw...
An dem einen oder anderem Punkt im Leben haben die Tiere irgendwann mal von uns
ungewollt gelernt, dass, wenn sie sich z.B. kratzen, wir immer ganz besorgt sind, uns dem Tier zuwenden und ihm
Aufmerksamkeit und Zuneigung, eventuell auch Futter geben.
Fortan kratzt sich ihr Tier immer wieder... sie denken nun an einen lästigen Juckreiz
verursacht z.B. durch Parasiten, Futterunverträglichkeiten oder andere Allergien. Sie schenken dem Tier weitere
Aufmerksamkeit und der Kreis schließt sich. Nun ist die Haut so weit in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie
sich entzündet...
Mit Ängsten unserer Tiere ist es noch viel komplexer. Einmal ungewollt oder
unbewusst in einer ängstlichen Situation bestätigt und unser Tier nimmt dieses Verhalten in sein Repertoire auf,
zeigt dieses Verhalten immer wieder und oft wissen wir nicht, wie wir gekonnt gegensteuern sollen. So ein
ängstliches, aber auch agressives Verhalten ist schnell etabliert. Wir können dann schon homöopathisch gegen die
eigentliche Angst vorgehen, aber damit stellt sich nicht das erlernte und meist unerwünschte Verhaltensmuster ab.
Hier müssen wir auf alle Fälle zusätzlich mit einer Verhaltenstherapie arbeiten, um dem Tier neue und erwünschte
Verhaltesmuster zu zeigen. Die Homöopathie hilft hier dann den Weg für eine Verhaltenstherapie zu verbessern und zu
vereinfachen.
Da Tiere ja meist nicht direkt mit dem Therapeuten kommunizieren, sondern der
Therapeut seine Informationen vom Halter bekommt, haben wir hier eine Dreiecksbeziehung mit dem „Stille
Post-Effekt“. Jeder Mensch hat ja auch eine unterschiedliche Wahrnehmung und andere Prioritäten und Maßstäbe. Was
für den einen normal und unauffällig ist, ist für einen anderen vielleicht schon untragbar. Zudem müssen wir uns
von menschlich-moralischen Werten in der Tierbehandlung frei machen, da Tiere eben für ihr Handeln und Tun ganz
andere Antriebe haben.
Wer also homöopatisch mit Tieren arbeitet, sollte auf alle Fälle in der Ethologie
(Verhaltensforschung) und Psychologie der jeweiligen Tierart geschult sein und über ein gutes Grundwissen der
Veterinärmedizin verfügen. Veterinärmedizinisches Wissen ist deshalb so wichtig, damit wir die üblichen Symptome
einer Krankheit besser von den ungewöhnlichen Symptomen unterscheiden und beurteilen können und wir haben so
zusätzliche Informationen auf grund logischer Schlußfolgerungen, welche uns das Tier nicht geben kann.
Auf ähnliche Probleme stoßen ja auch die Humantherapeuten, die mit Säuglingen und
geistig behinderten Menschen arbeiten. Doch sie haben dem Tiertherapeuten gegenüber einen Vorteil: Sie arbeiten mit
ihrer eigenen Spezies und können Gefühle, Wahrnehmungen, Motivationen und Antriebe viel leichter nachvollziehen.
Der Tiertherapeut muss immer wieder umdenken und sich von unseren menschlichen Maßstäben frei
machen.
Wichtiger Hinweis für den
Einsatz der Rezepte
und Ausschlusskriterien
Inhaltliche
Verantwortung und zur Kontaktaufnahme Tierheilpraktikerin
Melanie Bahr
Lange Reihe 54
23628 Krummesse
Tel. 0176 - 80 860 925
Email: melaniebahr@t-online.de
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