Die naturheilkundliche Behandlung
grippaler und anderer viraler Infekte
am Beispiel des Corona-Virus SARS-CoV-2

Wolfgang K. Fischer, H. Dipl. Appl. Sc., M. Sc.
Heilpraktiker
Der aktuelle Stand zur Pandemie SARS
CoV-2
Das Corona-Virus SARS-CoV-2 agiert – wohl aus China kommend – auf der ganzen Welt seit mindestens
16 Monaten. Bis zum 26. April 2021 wurden laut John-Hopkins-University 147,2 Millionen Infektionen weltweit
nachgewiesen. Eine gewisse Dunkelziffer existiert hierbei, zumal PCR-Tests weltweit nicht vollständig
standardisiert sind und in der Regel nicht spezifisch SARS-CoV-2, sondern lediglich Corona-Viren allgemein
nachweisen (1,2); aber natürlich auch, weil nicht alle Infektionen gemeldet werden. Weltweit gab es bisher
3.110.124 registrierte Todesopfer; die U.S.A. führen die Statistik mit 574.000 an, Deutschland weist 82.000 aus.
Aktuell werden z. B. aus Indien 200.000 Neuinfektionen bei 1200 Todesopfern täglich gemeldet. Inwieweit sich
künftig diverse Mutationen auswirken, bleibt unklar.
Weltweit scheinen also von den Infizierten 2,11 % an Komplikationen zu versterben; vorwiegend
ältere Männer mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Adipositas und Herzrhythmusstörungen, zunehmend wohl aber auch
jüngere Menschen. Der Altersdurchschnitt bei beatmungspflichtigen Patienten lag bisher bei 66,3 Jahren. Einmal
beatmet, liegt die Überlebensrate mit 47 % bei weniger als der Hälfte (3).
Umgekehrt ausgedrückt hatten bei einer Weltbevölkerung von aktuell 7,77 Mrd. bisher 98,1 % nichts
mit dem SARS-CoV-2-Virus zu tun bzw. haben bisher 99.96 % das Virus überlebt. Positiv schlägt außerdem zu Buche,
dass (wohl bedingt durch die Maskenpflicht und andere Vorsichtsmaßnahmen) momentan Grippepandemien weitgehend
ausfallen. Gab es beispielsweise in der Saison 2017/18 nach Schätzungen des RKI in Deutschland allein 25.000 an
Grippe Verstorbene, ist in der Saison 2020/21 bisher von lediglich 13 grippebedingten Todesopfern die Rede.
Erkältungen durch z. B. Rhino- oder andere Corona-Viren sind aktuell rar und haben eine geringere Inzidenz als
in den Jahren zuvor.
Soziale und physische „Erkaltung“
als Folgen der Pandemiebekämpfung
Negativ zu vermerken sind allerdings bereits jetzt die langfristigen Konsequenzen einer Politik der
Kontaktbeschränkungen, von Frustration, Überforderung, Existenzangst, sozialer Isolierung, Angststörungen und
drohendem sozialem Abstieg; diese Gemengelage in Kombination mit Bewegungsbeschränkungen und Bewegungsmangel
(Beschränkungen im Bereich des Sports, geschlossene Fitnessstudios, Mitgliederschwund in Sportvereinen) schlagen
sich bereits jetzt im Sinne von Depressionen, Adipositas und Süchten nieder; ganz abgesehen von Spätfolgen wie
Herz-Kreislauf- und anderen Stoffwechsel-Erkrankungen. Nicht zu unterschätzen sind auch die fehlenden
immunologischen Auseinandersetzungen der Menschen mit viralen Infektionen, beispielsweise aufgrund ausbleibender
Erkältungen. In vielen Studien hat sich Fieber als essenziell zur langfristigen Gesundheitsvorsorge
herausgestellt. Fehlendes oder zu schwaches Fieber zeigt sich später im Leben in höheren Krebsraten (4-9). Das
Durchmachen einer Lungenentzündung halbierte das Krebs-Erkrankungsrisiko in einer Studie sogar (9). Virale
Infektionen dienen naturheilkundlich gesehen so auch der Kräftigung des Immunsystems und einer langfristigen
Gesundheitsvorsorge. Schon Parmenides (5.-4. Jhd. v. Chr.) im alten Griechenland meinte prophetisch, als er über
die Bedeutung des Elements Feuer philosophierte: „Gib mir die Kraft, Fieber zu erzeugen und ich heile jede
Krankheit!“ Vor diesem Hintergrund hat die Naturheilkunde den Ansatz, Fieber nicht zu unterdrücken, sondern zu
nutzen, zu leiten und zu lenken (10). Schulmedizinische antipyretische oder analgetische Maßnahmen streben
dieser Philosophie diametral entgegen, weil sie die Selbstheilungskräfte des Körpers blockieren. Vor diesem
Hintergrund könnte gerade in der Anfangsphase einer Covid-19-Erkrankung eine nicht supprimierende Behandlung
notwendig sein, die mit Sicherheit die Überlebensraten ansteigen ließe und Covid-19 den Schrecken nehmen würde
(siehe unten!). Durch Antipyretika, Analgetika oder auch Antibiotika supprimierte Entzündungen heilen in der
naturheilkundlichen Erfahrung oft nicht aus und bleiben subakut-chronisch oder chronisch-rezidivierend bestehen,
resultierend in Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Oft sind dann solche in die Chronizität gedrückten
Entzündungsprozesse wesentlich langwieriger auszuheilen als die eigentlichen Akuterkrankungen, die ihnen
vorausgehen. Analog dem Allgemeinen Adaptionssyndrom nach Hans Selye (1907-1982) spiegelt diese chronische Phase
die sogenannte Phase III, also das Stadium der Erschöpfung (11,12). Von daher ist es nicht verwunderlich, wenn
wir aktuell immer häufiger vom postviralen Erschöpfungssyndrom sprechen und reihenweise solche Fälle in den
Medien auftauchen.
Postvirale Erschöpfungssyndrome
Je nach Behandlung bzw. auch generell können virale Erkrankungen in langanhaltende
Erschöpfungsprozesse führen. Hierfür stehen vor allem die Diagnosen Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS) oder die
Myalgische Enzephalomyelitis (ME), die häufig durch Influenza-, Eppstein-Barr-, Coxsackie-, Entero- oder neu
auch Coronaviren ausgelöst werden können. Leitsymptom ist vor allem die Belastungsintoleranz. Geringe
körperliche oder geistige Belastungen reichen aus, um eine Verschlechterung des Zustands zu erreichen.
Überforderung muss so vermieden werden – gleichzeitig geht es darum, durch Anforderung die energetische
Situation wieder zu stärken. Ein erfolgreiches Energie-Management muss erlernt und implementiert werden und
nicht zuletzt auch gemeistert werden, durch positives Denken die Immunsituation zu verbessern. Hierfür gibt es
mögliche kinesiologische Ansätze, positives Denken wieder zu integrieren (13).
Generell müssen wir aber verstehen, von welcher Stelle diese Belastungsintoleranz ausgeht:
Energiemangel entsteht in den Zellen; genauer gesagt fehlt der Energieträger ATP (Adenosintriphosphat), der in
den Mitochondrien produziert wird. Glukose wird zunächst in der Zelle zu Pyruvat abgebaut, wofür viele Enzyme
sowie Magnesium, Vitamin B3 und B6 sowie Sulfat benötigt werden. Pyruvat muss jetzt in die Mitochondrien hinein
mit Hilfe der Pyruvat-Dehydrogenase, die wiederum nur mit Hilfe von Vitamin B1, B2, B3, B5 und Liponsäure
funktioniert. Pyruvat wird umgebaut zu Acetyl-Co A und in den Citratzyklus eingebracht, in dem über viele
Schritte mit Hilfe von Vitamin B2, B3, B5 sowie Coenzym Q10, Eisen, Mangan, alpha-Liponsäure und Sulfate freie
Elektronen entstehen. An der inneren Mitochondrienmembran entstehen schließlich in der Atmungskette ATP 34
Moleküle ATP pro Molekül Glukose unter der Beihilfe von Vitamin B2, Coenzym Q10, Sulfat, Phosphat, Eisen,
Magnesium, Kupfer und Zink. Ergänzend wird Laktat (Milchsäure) durch anaerobe Glykolyse zu Pyruvat und mit Hilfe
von Biotin in den Citratzyklus eingeschleust, was zur Energiegewinnung von zwei Molekülen ATP führt; ferner
können freie Fettsäuren durch beta-Oxidation der Energiegewinnung dienlich gemacht werden, wofür die Vitamine
B2, B3 und B5 sowie L-Carnitin notwendig sind. Viele Mikronährstoffe und Spurenelemente sind zur
Energiegewinnung also essenziell!
Wenn die gesamte Ebene der Energiegewinnung gestört ist, liegt zugleich eine gewaltige endokrine
und vegetative Dysfunktion vor, die auf ein immunologisches oder immuntoxikologisches Problem zurückgeht. Als
Folge einer längeren viralen Infektion zeigen sich bei CFS- oder neu auch bei Covid-19-Patientinnen hohe
Zytokin-Werte (Medien reden von sog. „Zytokinsturm“) wie TNF-alpha, INF-gamma, ferner Neuroinflammationsmarker
wie MCP-1 oder Interleukin-6, 12 oder 18; wichtige Aminosäuren wie beispielsweise Tyrosin und Tryptophan sind
dagegen kaum vorhanden, in Folge entsteht z. B. ein Serotoninmangel; zudem fehlen viele Makro- und
Mikronährstoffe wie Coenzym Q10 und nicht zuletzt mangelt es an Serumelektrolyten wie Magnesium (14). Im
Ergebnis sind hohe oxidative und nitrosative Stresslevel aufgrund der dauerhaften Entzündungen im Organismus
präsent; die blockierte Energiegewinnung führt letztlich zu chronischer Müdigkeit.
Vorbeugen ist besser als heilen
Über gesunde Ernährung mit viel frischen Produkten, jedoch wenig Fleisch, Zucker, Weißmehl und
weiteren raffinierten Lebensmitteln ist bereits viel gesprochen worden. Auch regelmäßige Bewegung mit Schwitzen
und Dehnen, ferner frische Luft und Sonne fördert die Integration von Körper, Seele und Geist. Wenn dann noch
ein freudvolles Leben sowie anregender, positiver und sozialer Austausch dazukommt, ist Gesundheit
vorprogrammiert. Frei nach dem Motto von Louis Pasteur: „Der Erreger ist nichts, das Milieu alles!“ Nicht immer
lässt sich ein positives Milieu in unserer Industriegesellschaft aufrechterhalten, so dass wir an einigen dieser
Punkte nicht immer perfekt agieren. Dann bahnen sich akute Krankheiten wie Erkältungen oder andere virale
Infekte ihren Weg. Vielleicht auch, um uns ein bisschen darauf hinzuweisen, wieder einen gesünderen Weg
einzuschlagen. Eine der üblichen Reaktionen ist das Fieber; so werden wir „durchgerüttelt“ auf allen Ebenen und
unser Immunsystem wird hochgradig aktiviert. Durch die nötige Ruhe regenerieren wir wieder und finden meistens
zur Gesundheit zurück – wenn wir nicht gerade Symptomunterdrückung betreiben und Prozesse ins Chronische
verlagern.
Aufgrund der Corona-Pandemie sind zur Vorbeugung jetzt die AHA-Regeln entwickelt worden: Abstand
halten, soziale Isolierung, Hygiene einhalten mit ständigem Händewaschen und Desinfizieren sowie dem Tragen
einer Alltagsmaske. Einerseits minimieren wir dadurch den erforderlichen mikrobiellen Austausch des Menschen, um
langfristig gesund zu bleiben; andererseits halten wir natürlich auch pathogene Keime mit diesen Maßnahmen von
uns fern.
Das Thema Mikronährstoffe kommt in diesem Zusammenhang etwas kurz: existiert bereits Stress
aufgrund eines nachteiligen Lebenswandels, sind meistens auch die oxidativen Stresslevel zu hoch. In diesem Fall
kann z. B. eine Supplementation mit Vitamin C und Zink Wunder wirken. Internationale Wissenschaftler empfehlen
aktuell im Zusammenhang zur Vorbeugung von viralen Infektionen folgende Mikronährstoffe (15): Vitamin A, B6,
B12, C, D, E, Folsäure, Zink, Eisen, Selen, Magnesium & Kupfer mit 100% der Tagesempfehlung, zusätzlich zu
einer ausgewogenen Ernährung; zudem täglich Vitamin C (200 mg für Gesunde, 1000 - 2000 g für Kranke), Vitamin D:
2000 I.E., Zink 8-11 mg sowie Omega-3-Fettsäuren 250 mg (Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure).
Insbesondere für Vitamin C wird eine Schutzfunktion hinsichtlich des Eindringens von SARS-CoV-2
über den ACE2-Rezeptor in die Zellen beschrieben (14, 16, 17, 18): Vitamin C reduziert oxidativen Stress und
unterstützt als Co-Faktor den Abbau des Hypoxie Induzierenden Faktors (HIF), der die Furin-Bildung induziert.
Die Protease Furin kommt typischerweise in den Zellen des Atemepithels vor, aber auch in Endothel-, Nieren- und
Darmzellen. Furin kann das Spike-Protein von SARS-CoV-2 spalten und ermöglicht dem Virus auf diese Weise ein
Eindringen in die Wirtszelle über das ACE-2-System. Da Furine an vielen Körperprozessen beteiligt sind, ist eine
genereller Furin-Antidot nicht sinnvoll (18), eine modulierende Wirkung durch Vitamin C aber sicherlich geboten.
Vitamin C schützt zudem unter anderem ebenso vor Zytokin-Stürmen, wirkt antiviral durch die Unterstützung der
Barrierefunktion von Haus und Schleimhäuten, verhindert eine überschießende Immunreaktion und schützt vor
Lymphopenie (18).
Auch die mangelnde Versorgung durch Vitamin D3 gerade bei älteren Menschen ist ins Blickfeld
gerückt (19). Während Naturvölker wie die Massai einen durchschnittlichen Vitamin-D-Spiegel von 46 ng/ml haben,
weisen 90% der deutschen Bevölkerung unzureichende Werte von < 30 ng/ml auf; bei betagten Menschen existieren
gravierende Mangelzustände (20). Vitamin D3 ist wichtig hinsichtlich der Differenzierung von Th1- und
Th2-Helferzellen sowie regulatorischen T-Zellen im Immunsystem; fehlt Vitamin D3 kommt es zu einem Überschuss
von Th1-Helferzellen, die dann überschießende Entzündungsprozesse auslösen. Durch die folgenden Formeln kann
sinnhaftig der Bedarf ermittelt werden (20): Vitamin-Anfangsdosis (I.E.). = 143 x gewünschter Anstieg (ng/ml) x
Körpergewicht (kg). Vitamin-D3-Erhaltungsdosis (I.E.) = Zielwert (ng/ml) x Körpergewicht (kg). Werte bis 150
ng/ml scheinen keine Nachteile zu haben; der toxische Bereich beginnt wohl erst bei Werten über 300 ng/ml
(21).
Bedenken sollten wir jedoch bei allen Mikronährstoff-Supplementationen, dass die Herstellung dieser
Vitamine und Supplemente neben vielen Ressourcen viel Energie verbraucht sowie die Umweltstandards in Ländern
wie China und Indien nicht immer eingehalten werden. Vor diesem Hintergrund sind gesundes Essen, Bewegung und
Sonnenbäder mit Sicherheit immer umweltfreundlich und zielführend…
Akute Influenza- oder Covid-19-Therapie
Vorsorglich können – wie vorausgehend besprochen – neben gesunder Ernährung und Bewegung
Mikronährstoffe wie Zink, Vitamin C und Vitamin D3 gegeben werden. Ist eine Influenza- oder Covid-19-Erkrankung
sicher oder nachgewiesen, kann auch bei wenigen oder keinen Symptomen mit einer oder aller der genannten
Maßnahmen in Absprache mit einem naturheilkundlichen Arzt oder Heilpraktiker wie folgt verfahren
werden:
-
Steigerung der Vitamin-C-Dosis oral auf 1-3 g pro Tag, in schweren Fällen auch Vitamin-C-Infusionen von
>= 7,5 mg. Laut einer aktuellen Studie ist insbesondere bei Pneumonien der Vitamin-C-Mangel extrem
ausgeprägt (22)
-
Steigerung der Dosis weiterer Mikronährstoffe, insbesondere von Zink (Zink-D-gluconat), 20 mg/ Tag
sowie Vitamin D3 (z. B. erst 10.000 I.E. für eine Woche täglich, danach die Dosis reduzieren auf 2.000
I.E.)
-
Täglich 1-2 Esslöffel Leinöl trinken, welches einen hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure (ALA) hat;
daraus kann der Körper selbst Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure herstellen, ohne selbst Fisch
oder Fischöl zu essen
-
Silberkolloid (25 ppm) besonders im Fall einer Pneumonie 80-100 ml täglich trinken für maximal 10 Tage.
Nicht länger, um einer Argyrie, also einer Silberpigmentierung der Haut vorzubeugen. Kolloidales Silber
wirkt antibakteriell auf wohl nahezu alle pathogenen Keime (interessanterweise nicht aber auf E. coli)
und zudem antiviral: bei Viren bildet sich ein RNS- oder DNA-Silberkomplex, was zur prompten Abtötung
dieser Viren führt (23,24)
-
Einreibungen mit Bronchialbalsam im Brust- oder oberen Rückenbereich sowie ein wärmender Wollwickel
verhindern zuverlässig absteigende Infekte, besonders auch nachts
-
Heilpflanzentees aus Spitzwegerich, Schlüsselblume und Thymian können Husten lösen (1-2 l täglich),
Efeupräparate krampfartigen Husten lindern.
Täglich 1-2 Tassen Tee aus Holunderblüten kann Schwitzen unterstützen
-
Zudem auch ein (verschreibungspflichtiger) Herbstzeitlosen-Auszug verordnet werden: Colchicum, Tuber,
ethanol. Digestio D2, 3-4 x täglich max. 10 Tropfen. Eine griechische und kanadischen Studie
beschreiben sehr gute Erfolge bei einer frühzeitigen Gabe an Covid-19-Patienten (25,26). In der
anthroposophischen Medizin hat sich die Herbstzeitlose schon lange bewährt
Homöopathische Akutmittel können je nach Zustand (stündlich bis mehrfach täglich bis zur Besserung)
in Form von jeweils mehreren Globuli (z. B. Einzelmittel als C 30) eingenommen werden. Die Mittelwahl resultiert
aus eigenen Erfahrungen im Umgang mit vielen Influenza- und Covid-19-Patientinnen sowie aus dem Erfahrungsschatz
homöopathischer Kliniken (27):
Im ersten Entzündungsstadium mit plötzlichem Beginn und trocken-heißem Fieber ist Aconitum (große
Nervosität und Unruhe, Angst, Frösteln und Kältegefühl, Durchfälle) das Mittel der Wahl;
ergänzend kann der niederliegende Energiehaushalt mit Phosphorus (Heiserkeit, raue Stimme, Husten,
Ängstlichkeit, Suche nach Trost und Mitgefühl) oder Ferrum phosphoricum (wenig Symptome, aber sich nervös,
unwirsch und müde fühlend) gestützt werden. Ein Komplexmittel erster Wahl (mit Aconitum, Ferrum phosphoricum,
u. a.) ist z. B. Infludoron. Es kann bereits bei Unwohlsein oder vor einem möglichen Ausbruch genommen werden:
5-10 Globuli stündlich bis mehrfach täglich geben, so wird oftmals eine Erkrankung verhindert.
Im zweiten Entzündungsstadium mit feucht-heißem Fieber, Schwitzen, Schnupfen, Halsschmerzen, Husten oder
Grippesymptomen wie Glieder- oder Kopfschmerzen heißt die Leitarznei Belladonna (schneller Fieberanstieg, heißer
Kopf, kalte Füße, pulsierender Kopfschmerz, Schwitzen). Vor allem aber deckt Bryonia (langsamer Beginn, Schwäche,
Druckgefühl in der Brust, beginnende Atembeschwerden, trockener Husten, Gliederschmerzen, großer
Durst, Müdigkeit & Ruhebedürfnis) ein großes Spektrum der Covid-19-Symptome ab; ergänzend kann an
Gelsemium (Fieber begleitet von Nervosität und Erwartungsspannung. Schwäche, zittrig) gedacht werden, auch an
Arsenicum album (große Schwäche, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, leichenartige Blässe). Im Komplexmittel
Gelsemium / Bryonia comp. sind Belladonna, Phosphorus, Bryonia, Gelsemium & Arsenicum album enthalten;
hiervon ggf. stündlich bis mehrfach täglich 5-10 Tropfen über mehrere Tage nehmen. Nicht zuletzt kommt auch
noch in Frage Eupatorium perfoliatum (starke Schmerzen in Gelenken und Knochen, Zerschlagenheitsgefühl; sehr
schmerzempfindlich, weint vor Schmerz, Berührung verschlechtert).
In aller Regel lässt sich mit diesen homöopathischen Mitteln und den begleitenden
Maßnahmen eine virale Infektion wieder in den Griff bekommen. In seltenen Fällen können homöopathische Mittel
eine noch weiterreichende Wirkung haben: im Fall von Komplikationen kommen – neben Croatalus, China,
Ipecacuanha, Lycopodium, Kalium carbonicum, Nux vomica, Iodum & Sulfur) folgende Mittel in Frage; sie
können in Potenzen wie C30 oder C 200 mehrfach täglich bis zur Besserung gegeben werden, ggf. im Einklang mit
ergänzenden Maßnahmen:
-
Carbo vegetabilis: bei starken Atemproblemen; fühlt, keine Luft mehr zu bekommen; erniedrigte
Sauerstoffsättigung; schneller, flacher Atemrhythmus; verlangt nach frischer Luft
-
Lachesis: Gefäßschädigungen, Atemprobleme in der Nacht, Einblutungen in die Haut, bläuliche Verfärbung
der Zunge; mag nichts Enges am Hals. Blutgerinnungsstörungen, Herzrasen; eher linksseitige Probleme
-
Antimonium tartaricum: in schweren Fällen bei Schleimansammlungen im Rachen und in der Lunge, Atemnot,
das Gefühl zu ersticken ist präsent; lautes Röcheln und Schleimrasseln
Im Falle der Chronifizierung einer viralen Erkrankung und einer notwendig werdenden Beatmung, ist
darauf hinzuweisen, dass „bei einer Sauerstoffzufuhr, die die Sauerstoffsättigung auf mehr als das Normale
erhöht, sich auch das Risiko für Lungenversagen, Herzinfarkte, Herzrhythmusstörungen und Organversagen erhöht“
(26). Der durch das „Moerser Modell“ bekannt gewordene Dr. med. Thomas Voshaar erklärt: „Mit zunehmender
Sauerstoffsättigung im Blut steigt das Sterberisiko der Patienten stetig an. Trotzdem betrachten einige Ärzte
die Gabe von Sauerstoff als potenziell hilfreiche und harmlose Therapie – und zwar unabhängig davon, ob beim
Patienten tatsächlich eine Unterversorgung mit Sauerstoff vorliegt oder nicht.“ (28). Eine Kombination einer
Sauerstoff- mit einer Wasserstoffgastherapie (HHO; „Brown´s Gas“) könnte dagegen die Schädigung durch
Sauerstoffradikale reduzieren; mehrere aktuelle (asiatische) Studien weisen auf diesen Zusammenhang hin (29):
Wasserstoff wirkt aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften in biologischen Systemen entzündungshemmend, kann
„Zytokinstürme“ verhindern und dadurch verursachte Sekundärverletzungen verringern (28,29). Möglicherweise
entwickelt sich vor diesem Hintergrund ein neuer Goldstandard in der Beatmungstechnik von sehr kranken
Pneumonie-Patienten, denn bisher war die Mehrzahl der beatmeten Patienten leider verstorben…
Substitutionstherapie bei postviralem Erschöpfungssyndrom
Normalerweise klingen viralen Infekte mit den hier genannten naturheilkundlichen Therapien
problemlos ab. Vorerkrankungen in der Anamnese spielen sicherlich dennoch eine relevante Rolle. Sollte eine
Covid-19-Systeminfektion in eine postvirale Erschöpfung münden oder eine naturheilkundliche Therapie nach einer
konventionell schulmedizinischen Behandlung erst an dieser Stelle einsetzen, kann in der Regel mit den hier
beschriebenen Maßnahmen grundsätzlich weiter verfahren oder auch begonnen werden. Um schnellere Erfolge zu
erreichen, ist eine Infusionstherapie mit Vitamin C ratsam, auch orale Gaben von Vitamin E und Coenzym Q10
können Sinn ergeben (14), um dem darniederliegenden Energiestoffwechsel auf die Beine zu helfen. Zudem kann an
eine Herbstzeitlosen-Therapie gedacht werden (siehe oben). Hohe Zink-Dosen sind wichtig und auch diverse
B-Vitamine können erforderlich sein. An dieser Stelle muss jedoch in einer naturheilkundlichen Praxis eine
umfassende Anamnese und Untersuchung durchgeführt werden, um passende Maßnahmen und Therapiekonzepte zu
etablieren, denn Gesundheit ist grundsätzlich immer möglich!
Heilungsansätze aus Sicht der professionellen Kinesiologie
Bezieht man das gesamte Meridiansystem der ätherischen Flusskreisläufe im Menschen mit ein (Abb.
1), ergeben sich viele weitere Heilungsoptionen. Hier kann mit Hilfe von Akupunktur gearbeitet werden; auf
professionell kinesiologischem Weg können Ursachen erforscht werden, um dann Heilungsimpulse zu setzen mit Hilfe
von manuellen Techniken oder auch der Akupressur. (30-32).

Abb 1: Flusskreis der Körpermeridiane mit den Tageszeiten ihrer Hauptaktivität nach Wolfgang K. Fischer
Die Gesetze dieser nicht sichtbaren oder wägbaren Flusskräfte im Körper beschreibt die Traditionell Chinesische
Medizin (TCM). Die vegetativen Systeme der Chakren können kinesiologisch erfasst und durch bestimme
Akupressur-Abfolgen wieder ins Gleichgewicht gebracht werden (31). Dies ist von hoher Bedeutung, weil gerade das
vegetative Nervensystem als Schaltstelle zwischen Körper und Gehirn bei den beschriebenen Systeminfektionen schwer
in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Genauso kann neurologisch verfahren werden (32). Durch Stimulation
bestimmter Akupressurpunkte einzeln oder in therapeutischen Sequenzen (zum Beispiel die in Abb. 2 dargestellten)
können Heilungsvorgänge im System gezielt getriggert werden.
Abb. 2: Wichtige Akupunkturpunkte von Körpermeridianen nach Wolfgang K. Fischer
Häufig sind nach viralen Systeminfektionen sowohl das Nieren- als auch das Milz-Chi in Unterenergie oder
schlichtweg überfordert und eine chronische Müdigkeit resultiert. Behandlungen bestimmter Akupressur-Sequenzen
bringen das Netzwerk der Meridiane wieder zurück in regelrechte Kommunikation; die ganzheitliche Regeneration lässt
sich auf diese Weise beschleunigen; denn wir sollten nicht vergessen, eine Heilung ist immer möglich.
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