Drawidische
Ayurveda

Cornelia Labandowsky
Heilpraktikerin
Die Drawidische
Ayurveda ist die älteste Heilmethode der Welt. Sie wurde von den Drawidinen, einer Volksgruppe
aus Südindien, vor sechseinhalb tausend Jahren entwickelt.
Das Bemerkenswerte daran ist, dass es sich um eine
Heilkunde handelt, die von Frauen entwickelt wurde und daher ein erhaltendes Element hat.
Ayurveda heißtfrei übersetzt: Das Wissen
(veda) vom Leben (Ayus).
Die Ayurvedische
Lehre versteht sich als Stammwurzel aller Heilsysteme und definiert sich als
„die Weisheit
des Körpers, sich seiner Gesundheit erhaltend zu erinnern.“
Sie hält seit ihrem Bestehen daran fest, dass Medizin
stets Vorsorge sein muss, die um den Menschen
und nicht um seine Krankheit kreist. Die Ayurveda versteht sich eher als ein Lebenskonzept, das im Gegensatz zu
westlichen Systemen nicht nur Krankheiten vorbeugen bzw. heilen will, sondern versucht, eine einfache und
umfassende Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu geben.
Krankheit wird in der Ayurveda als Zeichen
dafür gewertet, dass der Mensch aus seinem geistig/seelischen
Gleichgewicht gekommen ist, was in der Folge in einem körperlichen Symptom seinen Ausdruck findet. Dieses
wiederum zeigt an, wo der Mensch seine Schwächen hat. Die Symptome unterliegen dabei einer gewissen Ordnung und
hängen u.a. sehr von dem energetischen Zustand des Menschen ab:
Sie gehen von außen nach innen, von unwichtigen Organen zu lebenswichtigen
Organen.
Also z.B. von der Haut und Hautanhangsgebilden (z.B.
Fingernägel oder Haare) zu wichtigeren Organen wie Darm und Magen oder in der Endphase zum Herzen oder in das
Gehirn. Dies sind Organe, bei denen die Medizin wenig durch Operationen bewirken kann.
Die Drawidinen hatten damals schon ein ausgeklügeltes System der Heilkunde. Das
zeigte sich z.B. in der Bauweise der Häuser mit der charakteristischen offenen Dachterrasse, auf der behandelt
wurde. Diese Art, zu bauen ist auch noch in der heutigen Zeit beibehalten worden.Die Menschen verwendeten die
Sonnenenergie, um auf bestimmte Akupunktur - Punkte des Körpers einzuwirken. Da das Klima im
südlichen Indien feucht/heiß ist, wurde es auch für viele Schwitzanwendungen genutzt. Das ist heute immer noch
eine beliebte Möglichkeit um „Ama“, den Abfall des
Körpers, auszuleiten. Dafür waren im Haus auch Heißwasserthermen eingebaut, so dass die Menschen Saunen und
Dampfbäder hatten und auch regelmäßig benutzten.
Wasser
war ein sehr wichtiges Element, das in manchen Gegenden auch reichlich, speziell in der Monsunzeit, vorhanden
war. Waschungen sind für die Inder nicht nur Hygiene, sondern auch ein Ritual der Achtsamkeit. Bis zum heutigen
Tag betritt man aus Höflichkeit ein Haus nicht mit Schuhen. Bei den Sonnenbehandlungen und Waschungen
sind Blütenessenzen und
homöopathische Mittel zugefügt worden. Besondere Öle stellte man her, wobei sich die Auswahl des Öls
nach dem Konstitutionstyp des Menschen richtete und so ganz gezielt auf kranke Organe und Systeme eingewirkt
werden konnte.
Öl war
sehr kostbar, so dass nur Reiche mit dem vorhandenen Öl im Überfluss umgehen konnten. Die Armen mussten andere
Wege finden, um die Wirkung des Öls zu nutzen, z.B. in Form von ölgetränkten Lappen, die auf bestimmte Punkte
aufgelegt wurden. Außerdem fing man das Öl wieder sorgfältig auf, reinigte es und verwendete es für den gleichen
Patienten oder für sich selbst wieder.
Weiterhin wurden zur Therapie aber auch
Steine eingesetzt. Sie
wurden gesäubert, energetisiert und (auch in Verbindung mit Blüten) auf die Chakren gelegt. Bei einigen
Behandlungen wurden die Steine aber auch zu Pulver zermalen und oral eingenommen. Ebenso trug man bestimmte Steine
als Schmuck, um der Wirkung der Steine während der Tragezeit kontinuierlich ausgesetzt zu
sein.
Das
Tragen von Steinschmuck ist heute noch sehr beliebt. Besondere Heilbedeutung misst man einer Kombination von
neun Edelsteinen zu.Außerdem legte man Wert darauf, bestimmte Reflexpunkte des Körpers mit in die Behandlung
einzubeziehen (z.B. am Fuß, an den Händen, den Ohren und am Rücken.)
„Alles, was im Kleinen zu finden ist, findet man auch im
Großen und umgekehrt“
Dies ist
ein wichtiger, grundsätzlicher Gedanke in der Ayurveda. An den Füßen gab es verschiedene
Behandlungen, wobei die Marmapunktmassage am wirkungsvollsten war,
speziell bei
Durchblutungsstörungen in den unteren
Extremitäten. Voraussetzung war aber, dass vor jeder Behandlung die Chakren vorne und hinten geöffnet wurden.
Das sollte den optimalen Energiefluss gewährleisten.
Bei
vielen anderen Heilsystemen wurden nur die vorderen Chakren geöffnet, in der Drawidischen Ayurveda waren es aber die
vorderen und hinteren. Erstaunlicherweise gab es damals auch schon operative Eingriffe, wobei man die Narkose
über Dämpfe und Marmapunkte einleitete, wodurch Nebenwirkungen verhindert werden
konnten. Doch soweit sollte es eigentlich gar nicht kommen, da die damaligen Ärzte
vielmehr dafür bezahlt wurden, den Menschen im Gleichgewicht zu halten, damit er gar nicht erst krank
wurde.
Ebenso
wichtig wie die Erhaltung des Gleichgewichts, war die Strukturierung des Alltags. Er sollte gemäß den Doshas,
den drei Konstitutionstypen des Menschen, angelegt sein.
Man unterteilte in drei
Typen:
1. Vata der Luftige
2. Pitta der Feurige und
3. Kapha der Stabile
Jeder Mensch hat Anteile aller 3 Doshas in sich, wobei aber ein Anteil
vorherrscht. Entsprechend dieser Doshas hatte der Mensch
zu leben und seinen Alltag zu gestalten. Frühes Aufstehen und
Meditation,
richtige Nahrung, Umgang mit und Aufbau des
Berufslebens und der sozialen Kontakte sind weitere wichtige
Dinge, denen eine hohe Beachtung geschenkt wurde und heute noch immer wird.
Ein ganz
wichtiger Bestandteil in der heutigen wie damaligen ayurvedischen
Therapie ist die richtige Ernährung.
Was esse ich wo, wann und
wie?
Laut des
hinduistischen Glaubens ist ein vegetarisches Essen vorzuziehen. Hauptmahlzeiten sind zwischen 12 und 13 Uhr
einzunehmen, da dann das „Agni“, das Verdauungsfeuer, am stärksten arbeitet. Es gibt noch viele andere Verhaltensregeln
zum Essen, besonders was deren Kombination angeht. So dürfen z.B. Früchte nicht mit Milch gemischt
werden.
Viele
dieser Regeln sind natürlich auf das sehr heiße indische Klima zugeschnitten. Bei uns müssten andere Kriterien
beachtet werden, da wir in einem gänzlich anderen Klima leben. Auch der unterschiedliche Lichteinfall ist ein
wichtiges Kriterium, da er hier anders auf unseren Stoffwechsel einwirkt.
Bei uns
heißt es ja auch:
„Der Mensch ist was er isst“
Ein
weiterer wichtiger Bestandteil in der Drawidischen
Ayurveda ist das spirituelle Bewusstsein, die Meditation und
der Glauben. Es gab Priester und Heiler und beide waren für die seelische und geistige Begleitung des Menschen
zuständig. Dies ist in der heutigen Zeit noch genauso. Die religiöse Begleitung ist eine große Kraftquelle für
die Menschen. Rituale durch Gesänge, Beten und Fasten spielen eine große Rolle und sind im heutigen Indien immer
noch selbstverständlich.
In
unserer Kultur muss natürlich anders mit Themen wie spirituelles Bewusstsein, Meditation und Glauben umgegangen
werden. Jeder Patient ist immer in dem System, in dem er lebt und das wiederum auf ihn einwirkt, zu betrachten!
Auch seelische Konflikte oder Ängste sind hier anderer Art als in Indien. Daher hat im Westen eine entsprechend
andere Behandlung zu erfolgen.
Aus
meiner 10-jährigen Erfahrung mit der ayurvedischen Therapie kann ich sagen, dass all die oben angeführten 6000
Jahre alten Behandlungsmethoden (Schwitzen, spez. Massagen, Blüten- u. Steintherapien, Meditationen,
Bewusstseins- u. Chakrenarbeit, richtige Ernährung, Marmapunktbehandlung etc.) nach wie vor hochwirksam sind und
abgewandelt auf unser westliches System wunderbar eingesetzt werden können, um den Menschen wieder in sein
geistig-seelisches Gleichgewicht zu führen. Ich konnte bei meinen Patienten beobachten, wie sie mit hoher
eigener Motivation und Freude daran mitgearbeitet haben, wieder in einen guten Gesundheitszustand zu kommen.
Entscheidend dabei war die übernommene Verantwortung für sich selbst, das Wissen über die Gründe für das
Ungleichgewicht und darüber, dass man selbst fast alle Ressourcen in sich hat, um gesunden zu können.Die
Drawidische Ayurveda hat sechstausend Jahre überdauert und ihre Wirksamkeit ist heute noch genauso wie
damals.
Siehe
hierzu
Drawidic Rebalancing
Siehe auch die Tibetische
Rezepturen
Inhaltliche Verantwortung und zur
Kontaktaufnahme: Cornelia
Labandowsky
Heilpraktikerin
Sonnenhof, Holm Nr. 5
24376 Schwackendorf Email: info@igh-sonnenhof.de
Web: www.igh-sonnenhof.de
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