Fiebrige Infekte bei
Kindern
Alexandra
Nau Heilpraktikerin
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Ausbildung zur Heilpraktikerin 2009 –
2011
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Seit 2012 in eigener Praxis mit den Schwerpunkten
Frauenheilkunde, Kinderheilkunde, Mykotherapie,
Irisdiagnose
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Therapien: Therapeutische Frauen-Massage,
Cranio-Sacrale Therapie, Blutegel Therapie
Unser Sohn war gerade zarte 10 Tage auf der Welt, als er den ersten fiebrigen Infekt bekam. Ich
weiß auch noch genau, wie es dazu kam. Jeder, der gerade frisch entbunden hat wird es kennen – die Familie und
Freund wollen den neuen Erdenbürger sehen, kennen lernen und zur Geburt gratulieren. Auch bei uns war es damals der
obligatorische Besuch der Familie. Der Besuch brachte jedoch nicht nur Blumen und Spielzeug mit, sondern auch ein
paar „nette“ Viren. Der Besuch ging nach ein paar Stunden, die Viren blieben und vermehrten sich hemmungslos im
frisch geborenen Kind mit unausgereiftem Immunsystem.
Als frisch gebackene Mutter macht man sich natürlich Sorgen, wenn der Sprössling plötzlichen
fiebrig ist, die Nase zu hat und, was am schlimmsten ist, nicht trinkt. Unsere damalige Kinderärztin war sehr
homöopathisch ausgerichtet und so gingen wir mit einem Rezept über diverse homöopathische Präparate und
Nasentropfen nach Hause. Zur Sicherheit gab sie uns auch noch ein Rezept über ein fiebersenkendes Mittel mit, falls
die Temperatur hoch steigen würde. Dies sollten wir aber nur dann einsetzen, wenn das Kind über 39 fiebert und
dabei apathisch wirkt oder unaufhörlich schreit. Zudem hatten wir die Instruktion sie sofort zu kontaktieren, wenn
es so kommen sollte. Beruhigt und ausgerüstet sind wir also wieder nach Hause.
Fieber ist eine tolle Einrichtung des Körpers, um Erreger durch Hitze abzutöten
und an der Vermehrung zu hindern. Fieber sollte aus diesem Grund eigentlich auch nicht als Krankheit
angesehen werden. Fieber ist lediglich ein Symptom, da der Körper gerade mit der Abwehr
beschäftigt ist.
Das Immunsystem reagiert, Abwehrkräfte werden aktiviert. Greifen wir bei jeder Temperaturerhöhung zum Fiebersenker,
kann der Körper nicht entsprechend auf Eindringlinge reagieren.
Jedes Neugeborene kommt mit einem untrainierten Immunsystem auf die Welt. Es lernt täglich neue Erreger kennen und
kann so das Immunsystem nachhaltig trainieren. Unsere Gedächtniszellen werden gebildet. So bald der Erreger noch
einmal in Erscheinung tritt, kann das erlernte abgerufen werden. Das Immunsystem kann dann entsprechend
reagieren.
Milz, Mandeln, Lymphknoten, Thymus, Knochenmark, die sogenannten Peyer- Plaques (in der
Darmschleimhaut befindliche Ansammlung von Lymphfollikeln) und der Blinddarm gehören zu den lymphatischen
Organen. In diesen lymphatischen Organen werden die Lymphozyten gebildet und differenziert. Lymphozyten
werden für die gezielte Abwehr von Erregern und auch Krebszellen benötigt.
Sind die Lymphknoten geschwollen, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem
arbeitet und die Lymphflüssigkeit quasi auf Erreger untersucht und kontrolliert wird.
Lymphknoten verteilen sich über den ganzen Körper und agieren wie eine Art Filteranlage oder Kläranlage. Über
Lymphgefäße und -bahnen sind die Lymphknoten miteinander verbunden.
Es gibt zwei große Lymphsammelgefäße im Körper. Dort wird die Lymphe aus der oberen Körperhälfte sowie aus der
unteren Körperhälfte gesammelt.
Jetzt wissen wir ein wenig vom Immunsystem, doch wie kriegen wir es in den Griff, wenn es immer
wieder gefordert wird, unsere Kinder ständig von einem Infekt zum nächsten schliddern oder es gar überschießend
reagiert?
Wie zuvor gelesen, spielt das Lymphsystem eine große und entscheidende Rolle beim Immunsystem. Immerhin werden hier
die Schutztruppen ausgebildet und trainiert. Stoffe, die uns schaden könnten, werden herausgefiltert und
eliminiert.
Erreger, die durch die Atemluft eindringen, werden durch die Rachen- und Gaumenmandeln (auch lymphatischer
Rachenring genannt) abgefangen und zerstört.
Erreger, die über die Nahrung aufgenommen werden, werden direkt vor Ort durch die dortigen Lymphfollikel der
Peyer-Plaque abgefangen. Werden Lymphknoten entfernt, wie z.B. nach einer Brustkrebsoperation, staut sich bei
vielen Patienten anschließend die Lymphe im entsprechenden Arm. Durch die fehlenden Lymphknoten kann das Gewebe
nicht mehr entwässert werden und es entsteht ein sogenanntes Lymphödem.
Dies zeigt an, wie wichtig das Lymphsystem ist.
Aber zurück zu den Kindern. Wenn die Kinder in den ersten Lebensjahren gut durch die typische
Erkältungszeit kommen, läuft das Immunsystem spätestens mit Beginn des Kindergartens auf Hochtouren. Dort tummeln
sich sämtliche Viren und warten förmlich darauf das kindliche Immunsystem zu traktieren.
Das erste Kindergartenjahr war unserer Sohn mehr zu Hause als in der Betreuungseinrichtung, da er ständig krank
war. Die Erreger dort sind auf das fieseste mutiert und nicht selten schleppen die Kinder sämtliche Viren auch noch
mit nach Hause und legen dort die Eltern auch noch flach.
Scharlach, Windpocken, Noroviren, 3 Tage Fieber, Hand-Mund-Fuß Krankheit... welche Mutter, welcher Vater kennt
diese klassischen Kinderkrankheiten nicht?!
Prinzipiell ist es gar nicht so verkehrt, wenn ein Kind viele Erreger kennen lernt und so sein
Immunsystem trainiert und stärkt. Wenn Kinder dadurch aber stark geschwächt werden, sollten sie entsprechend
aufgefangen und aufgepäppelt werden.
Auch beim Fieber gilt es immer darauf zu achten, wie es dem Kinder unter dem Fieber geht. Ist es schlapp, schwach,
schläft nur und ist nicht ansprechbar, dann sollte in jedem Fall ein Heilpraktiker oder Kinderarzt zu Rate gerufen
werden. Geht es dem Kind soweit gut, ist es ansprechbar und nimmt Flüssigkeit zu sich, darf es durchaus auch mal
fiebern um Erreger an der Vermehrung zu hemmen. Ich arbeite bei Fieber gerne mit dem Schüssler Salz Nr. 5. Es senkt das Fieber zwar
nicht, macht es aber für das Kind erträglicher. Sind die Hände und Füße des Kindes kalt, ist mit weiterem
Fieberanstieg zu rechnen. Die Solltemperatur ist noch nicht erreicht. Das Kind sollte warm eingepackt werden.
Wadenwickeln sollten in dem Stadium nicht angewendet werden.
Sind die Hände und Füße aber warm, kann davon ausgegangen werden, dass die Solltemperatur erreicht ist und das
Fieber nicht weiter ansteigen wird. In diesem Stadium können nun auch Wadenwickel angewendet
werden. Diese senken die Körpertemperatur langsam und seicht. Da Fieber sehr anstrengend für den Organismus ist,
sollte das Kind ruhig gehalten werden. Die meisten Kinder machen dies aber von sich aus schon. Das Kind nicht zu
dick anziehen, damit sich die Hitze nicht staut, sondern gut entweichen kann und viel trinken.
Wadenwickel lassen sich schnell und einfach herstellen. Sie benötigen dazu einfach
pro Beinchen 2 Geschirrtücher oder Spucktücher (aus Baumwolle) und ein Badehandtuch sowie eine Schüssel mit
lauwarmem Wasser. Die Baumwolltücher zurecht falten, in das lauwarme Wasser geben und auswringen, so dass sie nass
sind aber nicht tropfen. Die Wickel nun um die Wade legen und dabei die Gelenke frei lassen. Um das feuchte Tuch
nun das trockene wickeln und darüber nun das Badetuch legen. Achten Sie darauf, dass die gewässerten Tücher
ausreichend fest um die Beine gewickelt sind, aber nicht so fest, dass sie abschnüren. Die Tücher bleiben nun so
lange auf der Haut, bis sie Körperwarm geworden sind. Danach abnehmen und erneuern. Achten Sie auch darauf, dass
das Kind nicht zu sehr auskühlt und kalte Hände/Füße bekommt, denn das belastet den Kreislauf sehr.
Bei Ohrenschmerzen kann man sich auch gut selber helfen, in dem man dem Kind
Zwiebelsäckchen auf die Ohren legt oder den Zwiebelsaft presst und dem Kind den Saft an den
äußeren Gehörgang schmiert.
Für ein Zwiebelsäckchen einfach eine Zwiebel klein schneiden, in ein angewärmtes Spucktuch oder Geschirrtuch geben,
mit einem Teigroller oder Flasche noch mal drüber rollen damit Saft aus der Zwiebel austritt und dann das Tuch zu
einem Säckchen binden. Das Säckchen nun auf das Ohr legen und ggf. mit einem Stirnband oder einer Mütze fixieren.
Die Zwiebel hat eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung und wird von den meisten
Kindern sehr gut toleriert. Ein Zwiebelsäckchen lässt sich auch gut bei Husten einsetzen. Das angewärmte Säckchen
dann einfach auf die Brust legen oder Zwiebelsaft bzw. Zwiebelsirup herstellen und einnehmen lassen.
Um Zwiebelsirup herzustellen braucht man lediglich eine Zwiebel und etwas Honig. Die Zwiebel klein schneiden und in
ein Glas geben. Den Honig oben drauf geben und das Glas verschließen. Den Sirup 24 Stunden ziehen lassen und dann
durch ein Sieb geben. Der Sirup sollte Kindern unter 1 Jahr nicht gegeben werden. Dann einfach statt dem Honig
Zucker nehmen.
Den Zwiebelsirup kann man auch noch anders herstellen. Dafür einfach die Zwiebel mit Zucker und Wasser in einen
Topf geben und unter rühren zum kochen bringen. Wenn die Zwiebeln glasig werden den Sud vom Herd nehmen und
abkühlen lassen. Anschließend durch ein Sieb in ein sauberes Gefäß umfüllen.
Ein bis zwei Esslöffel pro Tag einnehmen.
Bei Atemwegsinfekten empfiehlt sich auch die Anwendung von
Engelwurzbalsam. Die ätherischen Öle haben eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung.
Die Rezeptur stammt von der Hebamme Ingeborg Stadelmann. Engelwurzbalsam enthält Angelikawurzel, Majoran, Thymian,
Johanniskraut in Olivenöl sowie Bienenwachs und Wollwachs.
Auch Anisbutter ist sehr empfehlenswert bei kleinen Schnupfnasen. Anis hat eine schleim- und
krampflösende Wirkung und wird bei Erkältungskrankheiten und Asthma empfohlen.
Anisbutter kann in der Apotheke gekauft werden, man kann sie aber auch selber herstellen. Sie benötigen dafür
weiche Butter, zerstoßene Anisfrüchte, Anisöl und Lanolin. Das ganze im Wasserbad auf 40 Grad erwärmen und in ein
sauberes Gefäß geben.
Wer stillt, kann dem Baby auch Muttermilch in die Nase geben. Muttermilch enthält Antikörper.
Diese können dazu verhelfen besser über den Infekt hinweg zu kommen.
Ich greife auch gerne auf Globuli und Schüssler Salze zurück. Weleda
hat das Infludoron und auch das Ferrum phosphoricum comp. Dies kann auch Säuglingen schon gegeben werden.
Globuli lassen sich gut dosieren und die Gabe wird von Säuglingen und Kindern gut toleriert.
Wenn Sie gerne Schüssler Salze einsetzen möchten, dann fangen Sie im ersten Stadium der Erkältung
am besten mit Schüssler Salz Nr. 3 an und geben Ihrem
Kind alle 15 Minuten 1 Tablette (oder Sie nehmen Schüssler Salze in Globuli Form). Ferrum phosphoricum stärkt
das Immunsystem. Ein gutes Sofortmittel ist auch die Nr. 8, Natrium chloratum.
Wenn die Erkältung schon weiter fortgeschritten ist, nehmen Sie die Nr. 4, Kalium chloratum, das Salz der
Schleimhäute und Drüsen.
Hier eine kleine Übersicht, wann Sie welches
Schüssler-Salz bei Infekten am besten einsetzen können:
Nr. 2 Calcium phosphoricum
unterstützt die Zellneubildung
Nr. 3 Ferrum phosphoricum
das erste Mittel bei akuten Entzündungen und Fieber bis 38,5 Grad.
Nr. 4 Kalium chloratum
das Mittel für die zweite Entzündungsstufe, wenn das Sekret weißlich ist.
Nr. 5 Kalium phosphoricum
bei Fieber ab 38,5 Grad.
Nr. 6 Kalium sulfuricum
bei zähem, gelb-braunem, eitrigem Sekret.
Nr. 7 Magnesium phosphoricum
bei Schmerzen und zur Entkrampfung.
Nr. 8 Natrium chloratum
bei wässrigem Sekret
Nr. 12 Calcium sulfuricum
bei chronischen Entzündungen.
Um das Lymphsystem anzuregen und so unterstützend auf das Immunsystem zu wirken, nehme ich
gerne Lymphdiaral. Lymphdiaral ist ein homöopathisches Komplexmittel, kann bei Kindern ab 12 Monaten angewendet
werden und dient zur Unterstützung bei Infekten der oberen Atemwege.
Um die Abwehrkräfte zu stärken wenn das Immunsystem stark gefordert ist, ist Kinderimmun
von Dr. Wolz ein prima Mittel. Zink, Vitamin C, Colostrum und Bifidobakterien fördern die normale Funktion des
Immunsystems.
Kinder, die kein oder kaum Obst und Gemüse essen, tun gut daran, wenn sie eine Zeitlang z.B. Lavita Saft zu sich
nehmen. Lavita ist ein Konzentrat aus Obst, Gemüse, Kräutern und Ölen. Kinder mögen den Saft gerne, da er wie
Multivitaminsaft schmeckt. Der Saft ersetzt eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht, kann aber bei
Schlechtessern gute Dienste leisten.
Denken Sie bitte auch daran, dass fiebernde Kinder nicht gebadet werden sollten. Der Körper ist
gerade mit dem Infekt beschäftigt, der Kreislauf dadurch geschwächt. Jedes Bad würde den Kreislauf weiter
schwächen. Bitte beachten Sie auch, dass mentholhaltige Erkältungsmittel und mentholhaltiger Balsam nicht bei
Kindern unter 2 Jahren angewendet werden darf. Die Kinder können starke Atemprobleme bekommen und sogar zu
Erstickung führen.
Siehe auch Bauchschmerzen bei Kindern
Sollten Sie noch weitere Fragen zum Thema Infekte bei Kindern haben, kontaktieren Sie mich gerne. Ich wünsche
Ihnen eine gute Zeit und hoffe Ihnen mit diesem Artikel ein paar naturheilkundliche Anregungen mitgegeben zu
haben.
Ihre Alexandra Nau
-Heilpraktikerin-
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