Haarausfall
Alexandra
Nau Heilpraktikerin
Haare sind gerade für Frauen sehr, sehr wichtig. Haare sind ein Teil
dessen, was äußerlich sofort sichtbar ist, auf das man sofort angesprochen wird, wenn es mal Veränderungen gibt,
egal in welcher Hinsicht. Haarausfall ist etwas, was psychisch sehr stark belasten kann.
Im Laufe der Zeit verändert sich unser Haar stetig. Das liegt an
unseren jeweiligen Lebensumständen – je nach hormoneller Lage, je nach Ernährung, je nach
Stressniveau.
Wie das Haare aufgebaut sind
Vielleicht vorweg noch etwas zum Haar ganz allgemein.
Das Haar besteht aus drei Schichten, dem Haarmark
(Medulla), der Haarrinde (Cortex) und der äußeren Schuppenschicht (Cuticula).
Es gibt drei Arten von Haaren:
- Das Flaumhaar – findet sich beim Ungeborenen, beim
Frühgeborenen und manchmal auch beim Neugeborenen
- Das Wollhaar – das Flaumhaar wird später durch das Wollhaar
oder
auch Vellushaar ersetzt und bedeckt die Körperoberfläche
- Das Terminalhaar – Kopfhaar, Schamhaar, Achselhaar,
Augenbrauen, Wimpern werden so genannt
Um das Terminalhaar soll es heute im wesentlichen gehen.
Die Haarwurzel liegt in der Lederhaut und ist dort verankert. Die Haarwurzel hat eine Verdickung, die Haarzwiebel.
Diese ist an Talgdrüsen angeschlossen und von Muskulatur und Nervenfasern ummantelt.
Schon ab der 6. Schwangerschaftswoche beginnt das Ungeborene Haare, oder besser gesagt Haarfollikel, zu
entwickeln.
Da Haare keine Blutgefäße haben, sind sie auf das vorbeifließende Blut und die darin enthaltenen Nährstoffe
angewiesen. Da das Haar mit einer Talgdrüse verbunden ist, muss natürlich auch da ausreichend „Schmierstoff“
vorhanden sein. Sonst wird das Haar spröde und trocken.
Die Ursachen vom
Haarausfall
Täglich fallen uns ca. 100 – 200 Haare aus. Bei ca. 100.00 Haaren insgesamt, ist das allerdings
kaum merklich. Fallen allerdings täglich viel mehr Haare aus, als diese 100 oder 200 Stück, wird das Haar dünner
und spisseliger als gewohnt oder entstehen gar kahle Stellen am Kopf, sollte man handeln und nach der Ursache
suchen. Der einfachste Weg ist es hierbei strukturiert vorzugehen und sich selber erst mal zu fragen, ob und was
man in den letzten Wochen oder Monaten verändert hat.
- Wurde die Ernährung umgestellt
- Wurden neue Medikamente eingenommen oder Medikamente
abgesetzt
- Pille/Spirale
- Ist die Trinkgewohnheit verändert worden
- Waren die letzten Wochen oder Monate sehr stressig
- Neue Mütze, neues Cappy
- Neues Shampoo oder andere Pflegemittel als sonst
- Juckt die Kopfhaut oder sieht sie verändert aus
Die Ursachen für Haarausfall können wirklich sehr vielfältig sein. Neben den genannten möglichen
Faktoren, können auch andere Ursachen in Frage kommen.
- Hormonelles Ungleichgewicht – Ostrogendominanz /
Progesteronmangel, Schwangerschaft, Stillzeit
- Schilddrüsenstörungen – Jodmangel, Selenmangel,
Aminosäurenmangel, Schilddrüsenüberfunktion,
Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenentzündung
- Eisenmangel
- Nährstoffmangel
- Stress
- Falsche Haarpflegeprodukte
- Stoffwechselstörungen wie z.B. HPU/KPU
- Histaminüberschuss
- Schwermetallbelastungen
- Medikamente, wie zum Beispiel Marcumar, Cholesterinsenker,
Aknemedikamente, Betablocker, Chemotherapeutika (werden auch
bei Rheuma eingesetzt)
- Darmdysbiose, chronische Darmentzündungen
- Fettsäurenmangel
Auf alle Ursachen kann ich leider nicht so detailliert eingehen, das würde den Rahmen sprengen,
aber ein paar davon möchte ich versuchen kurz zu erläutern.
Liegt ein Eisenmangel vor, kommt nicht mehr genügend Sauerstoff in den
Körper, zu den Organen und zu den Zellen. Der Körper wird unterversorgt und geht in eine Art Notstromprogramm.
Da man am ehesten auf die Haare verzichten kann, immerhin haben sie keinen direkten Nutzen, fallen diese als
erstes aus. Wo nicht genügend Kapazitäten sind, um Sauerstoff reinzubekommen, fehlt es logischerweise auch an
Kapazitäten, um Kohlendioxid von den Zellen und Organen wieder wegzubekommen, damit es dann von der Lunge
abgeatmet werden kann. Ohne Eisen bleibt aber nicht nur das auf der Strecke, sondern auch die Blutbildung. Der
Körper hat durch den Eisenmangel ein erhöhtes Stresspotential und auch die Schilddrüse kann ohne ausreichend
Eisen nicht arbeiten. Sie braucht das Eisen und den Sauerstoff, um Schilddrüsenhormone bauen zu können. Ist die
Schilddrüse unterfunktional, kann aber auch das zu einer schlechten Eisenresportion/Eisenaufnahme führen. Man
dreht sich also gewissermaßen im Kreis.
Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann zu Haarausfall führen.
Ein hohes Stressniveau verändert die Nährstoffaufnahme, die Darmflora und die
Hormone.
Eine Zeitlang schütten die Nebennieren viel, sehr viel Cortisol aus um uns ausreichend Energie für die stressige
Zeit zur Verfügung zu stellen. Das hat aber den Nachteil, das andere Hormonrezeptoren dadurch belegt und blockiert
werden – unter anderem die für das Progesteron. Es werden auch mehr Nährstoffe verbraucht. Leider können die
Nebennieren dieses Niveau nicht bis Ultimo aufrecht halten. Die Cortisolausschüttung wird zunehmend weniger und es
entsteht so auch nicht selten eine Östrogendominanz bzw. ein Progesteronmangel. Das so entstandene
Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron kann die Schilddrüsenfunktion bremsen, Entzündungen anfeuern, den
Stoffwechsel runterfahren und den Histaminmetabolismus antriggern.
Histamin stellt die Gefäße weit, verbraucht ebenfalls viele Nährstoffe (Zink,
Vitamin B6, Magnesium, Biotin) und fördert Entzündungen, Störungen der Darmflora und der Verdauung.
Stress muss nicht immer negativ empfunden werden oder ausschließlich durch die Arbeit ausgelöst
werden. Stress kann auch durch falsche Ernährung entstehen, durch Blutzuckerschwankungen, durch Entzündungen in
Gelenken, Entzündungen an den Zähnen, der Schilddrüse oder einen Mangel an Omega3-Fettsäuren etc…
Bei der Stoffwechselstörung HPU/KPU wird, ganz, ganz vereinfacht gesagt, Zink, Vitamin B6, Mangan,
Chrom, Kupfer, Biotin nicht gut verstoffwechselt. Es geht größtenteils ungenutzt verloren und steht dann dem
Hormonaufbau, dem Aufbau der Neurotransmitter, der körpereigenen Entgiftungsfunktion, der Blutbildung, dem
Histaminabbau und vielen weiteren Stoffwechselprozessen nicht mehr zur Verfügung.
Um zu gucken, ob etwas von dem Genannten ursächlich ist, sollten verschiedene Untersuchungen
gemacht werden. Es sollte nicht einfach blind therapiert werden. Zum einen wirft man möglicherweise viel Geld
unnötig raus, zum anderen kann es auch mehr schaden, als nutzen.
Nährstoffe sollten aus dem Blut/Vollblut kontrolliert werden – Ferritin,
Transferrin, Vitamin D3, Holotranscobalamin, Zink, Selen, Biotin, Kupfer, Schilddrüsenwerte (ft3, ft4, TSH
basal, Schilddrüsenantikörper).
HPU/KPU wird aus dem Morgenurin/24 Stundenurin gemessen, Hormone können sowohl aus dem Blut, als auch aus dem
Speichel gemessen werden.
Diese Analysen werden oft nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und werden in den
allermeisten Fällen privat abgerechnet.
Therapeutisch kann mit Omega3-Fettsäuren gearbeitet werden, mit
Alpha-Linolensäure wie Hanföl, Leinöl, Borretschöl, Perillaöl – 1-2 Esslöffel täglich
Zink, Selen, B-Vitamine sollten zuvor kontrolliert und dann entsprechend eingenommen werden, genauso wie Vitamin
D und Eisen.
Kieselerde ist auch sehr gut für die Haare, da es das Haar mit Feuchtigkeit versorgt.
Ich persönlich empfehle gerne das Shampoo von Retterspitz. Es enthält viele gute Extrakte, regt
die Durchblutung der Kopfhaut an und damit die Nährstoffaufnahme.
Wie Schüssler Salze helfen können
Bei den Schüssler Salzen steht hier ganz klar die Nummer 11, Silicea, ganz weit vorne, aber auch
die Nr. 9, Natrium phosphoricum, welches das Haar stärkt.
Schüssler Salz Nr. 1, Calcium fluoratum, ist ein perfekter
Kalziumlieferant für das Haar und macht es fest.
Kalium phoshoricum, Schüssler Salz Nr. 5, ist das Salz der
Nerven. Gerade bei Stress und Anspannung und dem daraus resultierendem Haarausfall, kann die Nr. 5 gut
unterstützen.
Nr. 8, Natrium chloratum, regt das Haarwachstum an und reguliert, genau wie Schüssler Salz Nr. 11, die
Feuchtigkeit.
Kalium sulfuricum, Schüssler Salz Nr. 6, das Salz der Zellen.
Es verbessert die Sauerstoffanbindung und damit auch die Nährstoffversorgung.
Tees wie Vogelmiere oder Brennnessel, Ackerschachtelhalm stärken die Haarwurzel und sind sehr
nährstoff-/mineralienhaltig.
Wenn der Haarausfall das übliche Maß überschreitet und es zu kahlen Stellen am Kopf kommt oder zu
plötzlich sehr dünnem Haar, sollte ein erfahrener Therapeut, Heilpraktiker oder Arzt zur Seite stehen.
Siehe hierzu auch: Kreisrunder Haarausfall - Alopecia!
Ich hoffe, dass ich Ihnen ein paar kleine Impulse mitgeben konnte und freue mich über reges Teilen
des Beitrags und natürlich auch über Feedback.
Alles Gute und viel Gesundheit,
Alexandra Nau
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Einsatz der Rezepte
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Alexandra Nau
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