Handdiagnose

Kirsten Osbahr
Heilpraktikerin
Zuerst ein wenig Geschichte zur Handdiagnose
…
Erste Untersuchungen der Hand - als Mittel schöpferischen Ausdrucks,
wie auch als Spiegel des Innenlebens - datieren über 5000 Jahre zurück. Wahrscheinlich begannen die alten Chinesen
schon 3000 Jahre vor unserer Zeitrechnung mit dem Handstudium. Von dort gelangte die Chirologie vermutlich nach
Indien. Die Weisen des alten Indiens entwickelten das Fachgebiet der Handanalyse innerhalb einer umfassenderen
Wissenschaft von Physiognomie, Händen, Brust und Füßen als Merkmale zur Deutung der Natur und des Schicksals des
Menschen. Es existieren darüber 4000 Jahre alte Aufzeichnungen.
Die „Handlesekunst“ ist noch heute im ganzen mittleren Osten eine
angesehene Wissenschaft, die an den Universitäten gelehrt wird. Sie breitete sich weiter aus und erreichte über
Griechenland schließlich unseren Kulturkreis. Die Griechen nannten sie Chirosophie , das bedeutet
Handweisheit. Auch Aristoteles (384- 322 vor unserer Zeit) soll Abhandlungen über Hände verfasst haben, unter
anderem für Alexander den Großen, überliefert unter dem Titel „Chiromantia“. Schon zu dem Zeitpunkt wurden in
der Chirosophie eine medizinische und eine psychologische Richtung unterschieden. Sie wurde deutlich von der
Chiromantie, der Kunst und Wissenschaft der Zukunftsdeutung aus den Linien der Hand unterschieden. Auch
Hippokrates und Galen betrieben medizinische Handdiagnostik.
Sogar in der Bibel finden sich Hinweise zur Bedeutung der
menschlichen Hand:
„Gott schuf Zeichen und Siegel in den Händen aller
Söhne der Menschen, auf dass die Söhne der Menschen ihre Werke kennen (Hiob 37/7).“
In allen Religionen finden sich symbolträchtige Handbewegungen,
Gebetsformen, Mudras (Handgesten), sowie Segnungen durch die Hand.
Im 1. Jahrtausend unserer Zeit war das „Handlesen“ weltweit als eine
Kunst anerkannt, bis die Kirche es im Heidentum ansiedelte und im Jahr 315 mit päpstlichem Bann unter Androhung der
Exkommunion belegte. Die nächsten 1000 Jahre ging die Chirologie in Europa in den Untergrund.
In Europa erwachte das Interesse an der Handdiagnose wieder in
der Renaissance. So trug unter Anderem Paracelsus (1493- 1541) (siehe Wikipedia) zu ihrem erneuten Ansehen bei. Von 1650- 1680 soll es
an den Universitäten von Leipzig und Halle einen eigenen Lehrstuhl für Chirologie gegeben haben. Zur
gleichen Zeit verbot das Parlament in England die Anwendung der „Handlesekunst“ per Gesetz und das Zeitalter
der sogenannten Aufklärung ließ sie schließlich völlig in Vergessenheit geraten.
Die Handlesekunst genoss, wie wir sehen, im Osten zu allen
Zeiten höheres Ansehen, als im Westen, wo Religion und Wissenschaft sie von jeher bekämpfen.
Seit dem 18/19. Jahrhundert gewinnt sie nun aber auch bei uns
zunehmend an Seriosität, was bestimmt mit den wissenschaftlichen Forschungen zu Fingerabdrücken, Handmerkmalen
und Persönlichkeit, Krankheitszeichen auf den Nägeln sowie genetischen Abnormitäten und ihren Zeichen in der
Hand zusammenhängt.
Immanuel Kant (siehe
Wikipedia) bemerkte 1770, „die Hand sei das äußere Gehirn
des Menschen“, und nicht zuletzt C. G. Jung (siehe
Wikipedia) erkannte erst in jüngerer Vergangenheit den
Wert der Handdiagnostik für Ärzte, Psychologen und Erzieher und empfahl ihr Studium. Die Naturheilkunde weiß
diese Erfahrungen schon lange zu nutzen.
Handdiagnose in der Naturheilpraxis
Medizinisch- psychologische Handdiagnose ist eine
Ganzheitsdiagnostik unter Berücksichtigung aller Aspekte der Hand. Es lassen sich Aussagen zu Veranlagung,
Konstitution, Antrieb, Psyche, Belastungen und Krankheitsdispositionen treffen.
Betrachtet werden:
- Tastbefund: 1. Eindruck (auch Händedruck!), Turgor, Temperatur, Beweglichkeit
-
Nägel: Farbe, Form, Größe, Konsistenz, Nagelmonde, Rillen, Flecken,
Streifen
Dabei bildet die Hand eine Momentaufnahme der körperlichen
Verfassung ab. Handformen und Handberge lassen Rückschlüsse auf den Charakter zu, wobei die Berge auch
Krankheitszeichen aufweisen können. Die Finger stehen für die Persönlichkeit und haben einen Organbezug. Knotige
oder gekrümmte Finger sind symptomatisch für chronische Erkrankungen. Der Zustand der Haut ist bei manchen
Erkrankungen charakteristisch verändert.
Fingernägel ermöglichen die Diagnose von Störungen der
endokrinen Drüsen, Kreislaufproblemen oder Anämie.
Handlinien korrespondieren mit inneren Organen und ihren
Entsprechungen im emotionalen Bereich. Alle Organe sind wie auf einer Organuhr auf der Lebenslinie
angesiedelt.
Für eine gesicherte Diagnose müssen verschiedene Merkmale
übereinstimmen. Krankheitszeichen sind wie auch in der Irisdiagnose nur Anzeichen einer Störung im Gleichgewicht
von Körper, Seele und Geist, die nicht zwangsläufig in die Krankheit führen müssen. Sie zeigen konstitutionelle
Schwächen an, die sich bei weiter bestehendem Ungleichgewicht körperlich manifestieren. Eine rechtzeitige
Prophylaxe wird durch das Erkennen ermöglicht.
Eine genaue Analyse der Handmerkmale lässt sichere Aussagen
darüber treffen, inwieweit sich genetische Anlagen erfüllen.
Beispiele:
Gute Gesundheit
Um die Aussage „gute Gesundheit“ treffen zu können, muss die
Mehrzahl der Merkmale vorhanden sein.
Schwäche der Atemorgane
Eine Umstellung schädigender Lebensgewohnheiten lässt
Defektzeichen verschwinden!
Das ermöglicht uns eine Kontrolle des
Therapieverlaufes.
Zum Schluss möchte ich noch einmal betonen, dass ein einziges
Merkmal niemals zur Diagnose ausreicht. So ist zum Beispiel bei der Trisomie 21 (Down- Syndrom) eine
„Verschmelzung“ der Kopf- und Herzlinie zu beobachten. Diese 4-Finger-Furche findet sich allerdings auch bei
gesunden Personen. Berühmtester Vertreter dieses Merkmals soll unter anderem John F. Kennedy gewesen
sein!
Für mich bleibt die Handdiagnose auch nach 10 Jahren noch faszinierend und vielleicht konnte ich Sie für dieses Thema
ebenfalls begeistern?
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Osbahr
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