Vitalpilze ( "Heilpilze"
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Dr. agr. Susanne Ehlers
Diplomgartenbauingenieurin
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Studium der Gartenbauwissenschaften an der Humboldt Universität zu
Berlin, Abschluss:
Diplomgartenbauingenieurin
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studentische Hilfskraft am Institut für Gärtnerischen Pflanzenbau,
Berlin-Zepernick
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Promotion und Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
Gemüsebau an der Technischen Universität München
Weihenstephan
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Abschluss als Dr. der Agrarwissenschaften mit dem Thema „Anbau und
pharmakologische Wirkungen des chinesischen Speisepilzes Hericium
erinaceus“
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Unter anderem erschienen Veröffentlichungen in:
Untersuchungen zum Wachstum des Basidiomyceten Hericium
erinaceus. (Angewandte Botanik= Journal of applied Botany 72, S.
43-47, 1998)
Submerskultur von Hericium erinaceus. (Journal of applied Botany 72, S. 168-173,
1998)
Heilen mit Pilzen. Erfahrungsheilkunde Juni 2000, S. 398-410
Grünes Buch, Ratgeber unkonventioneller Krebstherapien. Ecomed. Verlag, Hrsg. K.
Münstedt, ISBN 3-609-16190-6
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eigenes Buch: Chinesische Heilpilze, ehrenwithlife, ISBN
3-431-04066-7
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Die Autorin ist inzwischen leider verstorben
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Wie ich zu meinen Vitalpilzen gekommen
bin
NICHTS - wirklich nichts wusste ich bis zum Sommer 1994 von "Heilpilzen". Und dann war es wie
die Liebe auf den ersten Blick! Gewiss, schon als Schulkind war ich sehr oft mit meinem Opa in
den Berlin-Brandenburger Wäldern auf Pilzsuche. Ich hatte ein gutes Pilzauge. Auch
wenn ich mit meinem Fahrrad unterwegs war, waren sie nicht vor mir sicher. Pilze schmeckten mir immer. Dass ich
mich einmal so intensiv mit ihnen beschäftigen würde, wusste ich damals nicht. Wie gesagt, bis 1994.
Bereits 1990 brachte Prof. Schnitzler, damaliger Ordinarius des Lehrstuhls für Gemüsebau der
TU München Weihenstephan, Heilpilzmyzel von einem Besuch aus China und Taiwan mit.
Der "Heilpilz" Igelstachelbart, auch Affenkopfpilz (Hericium
erinaceus) genannt, und der Heilpilz Reishi (Ganoderma lucidum) waren dabei. Prof.
Schnitzler wollte, dass auch in Deutschland eine Forschung zu Heilpilzen stattfindet. Als ich ihm im Sommer
1994 begegnete - gerade hatte ich ein Studium der Gartenbauwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin
abgeschlossen (bei dem ich natürlich auch Pilzvorlesungen belegte) und eine Diplomarbeit zum Vorkommen von
Selen in

Gemüse und zur Wirkung dieses Spurenelements auf den menschlichen Körper geschrieben - war
ich sofort interessiert. Heilpilze (ich persönlich verwende statt "Heilpilz" lieber den Begriff "Vitalpilz") sind
Großpilze, die zu heilenden Zwecken gesammelt oder - teilweise bereits seit Jahrhunderten - kultiviert werden und
aus denen Tees, Pulver oder Extrakte gewonnen werden, die täglich der Nahrung zugefügt werden können. Einige
Heilpilze sind zugleich ganz vorzügliche Speisepilze.
Und so begann ich 1994 eine Doktorarbeit mit dem Thema: „Untersuchungen zum Anbau und zur
pharmakologischen Wirkung des Speisepilzes Hericium erinaceus“. (Sie erschien 1999 als Buch im UTZ-Verlag München
mit der ISBN-Nummer 3-89675-561-7.)
In der Arbeit wurde zum einen die Kultivierung des Pilzes auf in Deutschland verfügbaren
Substraten optimiert. Es konnte festgestellt werden, dass sich ein Sägemehlsubstrat der Buche mit Zusatz von
Weizenkleie sehr gut eignet. Der Heilpilz wurde erstmals auch erfolgreich in einer
Flüssigkultur gezüchtet. Das heißt, dass lediglich Myzel vermehrt wird, und hat Bedeutung für die Verwendung in der
Pharmazie und Medizin. Da die Flüssigkultur biotechnologisch einfach, in kurzer Zeit und in großen Mengen im
Fermenter ablaufen kann, stellt sie eine Alternative zur recht aufwendigen Fruchtkörperproduktion dar.
Des weiteren wurden die Fruchtkörper des Heilpilzes und die Pellets (Myzelkügelchen) aus der
Flüssigkultur miteinander in verschiedenen Testsystemen auf ihre pharmakologischen Wirkungen geprüft. Dabei konnte
die Hypothese bestätigt werden, dass in den Fruchtkörpern und in den Pellets ganz ähnliche interessante bioaktive
Substanzen enthalten sind.
Ein Testsystem lieferte Aussagen über die Wirkung von Presssäften und verschiedenen Extrakten
des Heilpilzes auf Cervixkarzinomzellen (Krebszellen, HeLa-Zellen). Im Vergleich zu gesunden Zellen traten hier
teilweise stark zytotoxische, also zellgiftige Effekte auf. Beobachtet wurden dabei auch Zellen aktivierende und
stimulierende Effekte des Heilpilzes.
In einem weiteren Testsystem wurde die Hypothese bestätigt, dass Extrakte vom Heilpilz
Hericium eine mutagene Wirkung des giftigen Aflatoxin B abschwächen können.
Mit den Untersuchungen ist es gelungen, ein winziges Puzzleteil in der Bekämpfung von Krebs
zu finden und die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin seit langem bekannten heilenden Wirkungen des Speise-
und Heilpilzes Hericium bei Entzündungen und Geschwüren im Verdauungstrakt, insbesondere bei
Magenschleimhautentzündungen, ansatzweise zu erklären. Es bestanden intensive Kontakte zur Tumorbiologie in
Freiburg, zur Analytischen Phytochemie in Saarbrücken und zum Deutschen Krebsforschungszentrum in
Heidelberg.
Der Heilpilz Hericium enthält eine Vielzahl wertvoller bioaktiver Substanzen. Neben
pharmakologisch interessanten Wirkstoffen beinhaltet er auch ernährungsphysiologisch wichtige Stoffe. Dazu zählen
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe und Aminosäuren, die bei einer äußerst geringen
Nahrungsenergie eine sehr gute Versorgung des menschlichen Organismus mit lebensnotwendigen Substanzen
gewährleisten. Ich erfuhr das am eigenen Körper: In der Promotionszeit nahm ich mit Hilfe der Pilze Hericium
erinaceus und Maitake über 30 kg an Gewicht ab (von über 90 kg auf 60 kg bei 1,65 cm Größe).
Ein völlig neues Lebensgefühl! Und ich habe seitdem das Gewicht gehalten, kann wieder Sport treiben und die
täglichen Aufgaben viel besser meistern. Unzählige Diäten im Vorfeld haben nur einen Jo-Jo- Effekt
gehabt.
Im Verlauf der Promotionszeit befasste ich mich natürlich auch mit anderen Heilpilzen wie dem
Shiitake (Lentinula edodes) und dem Reishi oder Ling Zhi (Ganoderma lucidum). Es faszinierte mich, dass Heilpilze
in Asien schon vor mehreren tausend Jahren mit zum Teil verblüffenden Erfolgen sowohl zur Vermeidung als auch zur
Linderung und Heilung zahlreicher Krankheiten eingesetzt wurden! Und welch gutes Zusammentreffen: Gerade in jener
Zeit, also in den 90er Jahren, wurden in Japan, China, den USA und einigen anderen Ländern äußerst interessante
Forschungsergebnisse zu Heilpilzen vorgelegt, die wichtige traditionell gemachte Erfahrungen wissenschaftlich
fundiert bestätigten. So konnte in durchgeführten Studien gezeigt werden, dass Heilpilze präventiv in der Lage
sind, Herz-Kreislauferkrankungen, Blutfett-, Blutzucker- und Blutdruckwerte positiv zu beeinflussen, bei Allergien,
Asthma, Bronchitis, Durchblutungsstörungen, Magen- Darmproblemen und vielen anderen organischen Beschwerden sowie bei psychischen
Ungleichgewichten heilend wirken, effektiv schmerzstillend und entzündungshemmend sind, antibakteriell,
antiviral und antifungal wirken und vieles mehr. Am aufregendsten jedoch waren und sind die bemerkenswerten
Erfolge bei Krebs! Begleitend zur Schulmedizin gehören in Asien und in den USA inzwischen etliche Heilpilze
zur Standardtherapie in der Krebsbehandlung. Und wie wenig war und ist darüber bei uns bekannt!!! Deshalb ließ
mich der Gedanke, Heilpilze in der alternativen Medizin in viel stärkerem Maße auch bei uns einzusetzen und
eine Gesellschaft für Heilpilze zu gründen, einfach nicht mehr los. Rund 80% der Deutschen setzen mittlerweile
auf alternative Therapien, und dies zu Recht! Ich knüpfte Kontakte zu dem Mykologen Prof. Lelley, zu
Pilzanbauern, die sich auch mit Heilpilzen befassten, zu Therapeuten und Interessierten in Deutschland und
Europa.
Nach Heirat (99) und Geburt zweier gesunder Jungen (00 und 02) arbeitete ich freiberuflich
für die Heilpilze. Zunächst waren es vor allem Vorträge und Seminare für Ärzte und Heilpraktiker. Ich schrieb
einige Artikel für Zeitschriften (u.a.: Mykotherapie: Heilen mit Pilzen. In: Natur und Heilen, April 2005 S. 14-23
) und ein Buch (Chinesische Heilpilze. Ehrenwirth 2003. ISBN-Nr. 3-431-04066-7). Und wieder machte ich auch
persönlich gute Erfahrungen mit Heilpilzen: Nach der Geburt meines zweiten Sohnes war mein Immunsystem stark
geschwächt, da die Schwangerschaften recht rasch aufeinander folgten und die Entbindungen auch Komplikationen mit
sich brachten. Ich litt zunehmend unter starken Infekten der Atemwege, insbesondere der Nasennebenhöhlen, und hatte
häufig Probleme mit den Mittelohren. Die verschriebenen Antibiotika nahmen mir zwar die starken Schmerzen und den
Husten binnen drei Tagen, aber die Infekte traten immer wieder auf bzw. heilten gar nicht richtig ab. Ich hustete
also ständig, selbst im Sommer, und die Nase war stets zu. Endlich (reichlich spät!) entschloss ich mich, eine
Therapie mit Heilpilzen durchzuführen und auf Antibiotika zu verzichten. Die chronischen Infekte kamen erst
seltener und dann gar nicht mehr! Heute ist mein kleiner Sohn vier Jahre alt und ich bin froh, wieder ganz fit zu
sein.
Doch kommen wir zu meinem beruflichen Anliegen zurück. Im Jahre 2004 endlich hatte ich
etliche Mitstreiter an meiner Seite und die "Gesellschaft für Heilpilze" wurde gegründet! Aus ihr ging dann in
diesem Jahr, also 2006, die "Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V." hervor. Die wichtigste Zielstellung besteht nach
wie vor darin, altes und neues Wissen zu den Heilpilzen zu sammeln und zu verbreiten, Erfahrungen der Ärzte und
Heilpraktiker mit Heilpilzen auszutauschen, die Mykotherapie (Heilbehandlung mit Pilzen oder Pilzprodukten) publik
zu machen sowie Kontakte zu Therapeuten und Nutzern zu halten. Es erscheinen im zweimonatlichen Rhythmus
Newsletter, die an mittlerweile über 9000 Interessenten verschickt werden. Themen sind z.B. Gesundheit des Herzens,
Krebs, Übergewicht, Cholesterin, Allergien, Begleiterscheinungen einer Mykotherapie, Arteriosklerose, Migräne oder
es werden einzelne Heilpilze genauer vorgestellt.
Eine Website wurde erstellt und telefonische Sprechzeiten eingerichtet. Die Website ist
verfügbar unter www.vitalpilze.de Hier werden die Heilpilze vorgestellt,
Möglichkeiten des Einsatzes von Heilpilzen bei Krankheiten besprochen, Erfahrungsberichte gesammelt, Links zu
wissenschaftlichen Seiten gestellt, Literaturangaben gemacht sowie Hersteller und Bezugsquellen von Heilpilzen
genannt. Ein eingerichtetes Forum dient dem intensiven Austausch zu Heilpilzen und wird außerordentlich erfreulich
genutzt.
Lesen Sie von Frau Dr. Ehlers auch:
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Siehe dazu auch:
Vitalpilze als natürliche Nahrungsmittelergänzung
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Die Autorin ist leider verstorben!
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