Heptopathie in der täglichen Praxis

Dr. rer. nat. Michaela Dane
Biochemikerin

Seit der Entdeckung des Antibiotikums und der Entwicklung des ersten chemischen Schmerzmittels hat sich die Medizin grundlegend verändert. Wir glauben heute, dass Menschen zufällig erkranken, noch dazu an allem erkranken können und dass alle Mittel für alle Patienten gleich gut wirken. Gegen eventuelle Zweifel stellt man uns die Statistik zur Seite; und wenn das nicht ausreichen sollte die sogenannten Leitlinien. Spielraum für eigene Beobachtung oder Therapie nach individuellen Kriterien werden damit weitgehend eingeschränkt, was man besonders bei staatlichen Gesundheitssystemen, die mit ca. 20 Mitteln auskommen, beobachten kann.
Doch die Realität der Patienten ist eine ganz andere. Die werden nämlich in so einem System zwar behandelt aber niemals gesund sondern zu chronischen Patienten.

Zu Paracelsus´ Zeiten wurde Patienten noch als Individuum gesehen, aber 90 Minuten Konsultation mit Repertorisierung wie später Hahnemann konnte auch Paracelsus sich nicht leisten. Dafür hatte er keine Zeit. Als alchimistischer Arzt arbeitete er auch ganz anders. Er betrachtete die Natur als dreigeteilt in Sal, Sulphur und Merkur, also Erbgut, Erziehung (heute Epigenetik) und den siderische Körper. Das letzte ist die Prägung durch die Himmelskörper, wenn der Patient das Licht der Welt erblickt, also bei Geburt. Hierbei entstehen unter dem Einfluss der Himmelskörper sieben Biotypen, die früher von Sonne bis Saturn benannt wurden, heute von 1 bis 7 durchgezählt werden.
Wie die Prägung durch longitudinale und transversale Wellen und Resonanzphänomene funktioniert, können heute die Physiker der NASA erklären, die die Klänge unseres Sonnensystems aufgezeichnet haben.

Für die Medizin wichtig ist die folgende Beobachtung: Der Mensch erkrankt nach seiner Natur und muss dann auch entsprechend mit Mitteln seiner Natur, also der gleichen Signatur behandelt werden.
Wie man sich eine solche signaturgerechte Therapie vorstellen soll, erläutere ich an folgendem Beispiel.

Eine Patientin von 35 Jahren konsultiert aufgrund von Darmproblemen mit Krämpfen, in der Schulmedizin als Irritated Bowel Syndrome klassifiziert. Außerdem leidet sie unter Kopfschmerzen mit Konzentrationsstörungen. Sie ist geschieden mit einem Kind und gibt an, gelegentlich unter Depressionen zu leiden.

Die sieben Biotypen und ihre Behandlungen

Ist die Patientin vom Biotyp 1, hat sie höchstwahrscheinlich eine nicht diagnostizierte Nahrungsmittelintoleranz oder Allergie. Die Kopfschmerzen können eine Durchblutungsproblematik anzeigen und Neigung zu echter Migräne sein. Bei Sonnenmenschen kommt es bei Lichtmangel zu einer Winterdepression, wo plötzlich das Alleinleben, das sonst sehr gut klappt, zum Problem wird. Sonnenfrauen neigen dazu, sich als Löwenmütter aufzuführen und hyperprotektiv zu sein, gleichzeitig sind sie in der Partnerschaft eher love avoider und viel zu dominant.

Eine Blutuntersuchung auf IgE bzw. Nahrungsmittelintoleranz wäre hier sinnvoll.

Die Therapie besteht hier in Nahrungsmittelumstellung, Omega 3 und Vitamin C. Aurum metallicum C30 als Konstitutionsmittel jeden Sonntag, Arnica C30 hingegen täglich.

Ein Tee aus Chrysanthemenblüten kann die Migräne lindern, dazu Aromatherapie mit Zitrusdüften, die entkrampfend wirkt, aber als Lichtbringer auch die Winterdepression mildert.
Sonnenfrauen können mit ihrer Löwennatur besser umgehen wenn sie Lac leoninum C1000 nehmen.

Ist die Patienten aber Biotyp 2 stimmt von der oben genannten Therapie nichts mehr. Hier sind bei scheinbar gleichen Symptomen die Ursachen ganz andere.
Die Darmproblematik kann hier auf eine latente Zuckerintoleranz mit Wasserretention hinweisen. Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen haben höchstwahrscheinlich psychische Ursachen, oft sind es Ängste, mit denen die Patientin nicht umgehen kann.Bei nicht verarbeiteten Traumata kommen dann noch Depressionen hinzu.

Hier sollten Zuckerwerte, Lipase, und Fettwerte gemessen werden. Diese Patientin braucht einen Diätplan mit viel Gemüse, Salat und Fisch und Umstellung auf die Mondpflanze Stevia als Süßstoff. Das Krampf-und Wasserproblem behandelt man mit Engelwurz, am besten spagyrisch. Für die Schmerzproblematik wirkt am besten Natrum mur. Das Konstitutionsmittel wäre hier Argentum metallicum C30, Montag nachts. Um die Depression mit zu erfassen eignet sich aber noch besser Argentum nitricum.
Abends braucht die Patientin Musik, am besten mit silberhaltiger Flöten- und Harfenmusik. Dazu passt auch die Bachblüte Star of Bethlehem. Nach Überwinden der schlimmsten Symptome sollte diese Patientin sich einen neuen Partner suchen und weitere Kinder bekommen, um die Mondnatur richtig auszuleben.

Eine Patientin vom Biotyp 3 hat eine ganz andere Art zu erkranken. Die häufigste Ursache für Darmprobleme ist hier die Neigung zu Entzündung. Wahrscheinlich hatte sie als Kind Asthma und chronische Bronchitis, wurde mit Cortison behandelt, woraufhin sich die Erkrankung auf andere Schleimhäute verlagert hat (Niveau Shift bei MALT Syndrom). In einer Blutanalyse würde man zuerst CRP und Blutsenkung ansehen.

Hier ist das wichtigste Mittel Melisse, am besten spagyrisch oder als Urtinktur. Außerdem werden Schleimhäute mit Omega 3, 6, 9 aufgebaut. Eine Fettsäure alleine genügt da nicht. Das Konstitutionsmittel Mercurius sol C30 wird mittwochs gegeben. Wahrscheinlich fehlt auch Zink, das man mit Schüsslersalz Zincum chloratum ganz gut aufbessern kann. Merkur hat oft ein zu geringes Selbstbewusstsein, fühlt sich mickrig und unbedeutend. Hier hilft Bellis perennis C200 oder Viola tricolor. Auch Bachblüten wie Pine gegen die Neigung zur Selbstaufgabe können sehr hilfreich sein. Sehr gut funktioniert auch Aromatherapie mit Thymian. Die ätherischen Öle der Küchenkräuter steigern auch die Konzentrationsfähigkeit. Außerdem braucht der Merkur immer wieder neue Aufgaben und Ziele, muss sich sprichwörtliche bewegen. Eine Möglichkeit ist tatsächlich zu reisen, -Merkure sind ja auch sehr sprachbegabt- , eine andere ein Kochkurs, denn die Zunge eignet sich zum Sprechen und zum Schmecken gleichermaßen. Küchenkräuter und Gewürze, kurz gesagt all die kleinen duftenden Lippenblütler, dürfen in keinem Merkurhaushalt fehlen.

Sehr unterschiedlich erkranken auch die beiden Gegensätze Mars und Venus oder Biotyp 4 und 5. Die Verdauungsorgane sind der angeborene Schwachpunkt bei Biotyp 4, bei 5 hingegen die Krampfneigung. Wenn der Marsgeborene aufpassen muss mit scharfen Gewürzen und Reizstoffen wie sie in der Haut von Tomate und Paprika zu finden sind, so lässt den Venustyp dies kalt. Mars wird immer Fleisch essen wollen, schon wegen der Gefahr von Anämie, verträgt es aber nicht, wenn Fett dran ist oder zu viel gegrillt wird. Venus braucht hingegen eher Meeresfrüchte und Fisch, um sein Kupferdefizit auszugleichen.
Migräne bei Mars ist Anspannung, bei Venus Krampf. Einer funktioniert mit dem Sympathicus der andere mit dem Parasympathicus. Die Therapie kann hier niemals gleich sein. Auch das Wort Depression trifft es bei beiden nicht. Die Marsfrau ist eher frustriert, wenn sie ihr Ziele trotz Workaholic-Daseins nicht erreichen kann, das Kind als berufliche Behinderung sehen muss und die Männerwelt ihre Kompetenz nicht anerkennt. Die Venusfrau wird hingegen krank sobald emotive Konflikte und Verletzungen auftreten. Das lähmt sie so sehr, dass sie ihre Kreativität nicht mehr ausleben kann. Statt dessen flüchtet sie geradezu in Krankheit, damit sich jemand um sie kümmern möge. Auch hier wird das Kind zur Belastung und leidet mit.

Die Hauptmittel bei Biotyp 4 sind Lycopodium C30 und Aufbau der Darmflora durch Symbiotics und Colon Hydrotherapie, Brennnessel spagyrisch gegen die Schmerzen, Schüssler Nr. 3 täglich, auch zur Konzentrationssteigerung. Biotyp 4 reagiert gut auf Räuchertherapie, schließlich ist bei Mars der Geruchssinn hoch entwickelt. Mischungen aus Marspflanzen wie Wacholder, Rose und Pfeffer können hier Wunder wirken und die Migräneanfälle lindern. Mars braucht Bewegung in Form von Sport. Wenn Musik zum Frustabbau hinzukommt, dann tonisierende, aufmunternde wie z.B. klassische Rockmusik. Eine LP von Deep purple  vertreibt hier jeden Kummer wirkungsvoll. Mars findet leicht einen neuen Partner, braucht den aber nicht unbedingt.

Biotyp 5 hingegen braucht Cuprum metallicum C30 jeden Freitag abend und Schüssler Nr. 7, Magnesium phosphoricum gegen Krampfneigung und Energieverlust. Die Venusfrauen müssen sich um Schönheit kümmern, innen wie außen, an sich selbst und ihrer Umgebung. Weibliche Kleidung, Schmuck, Schuhe und Kosmetik, hier gehören sie hin. Sich gehen lassen ist keine Option. Freitag ist der Tag für ein Wellnessprogramm oder einen Tanzkurs. Die Haut ist das wichtigste Organ der Venus und sollte nur mit Naturprodukten behandelt werden. Aprikosen- und Mandelöl hat Venussignatur, ebenso wie Lavendel und Malve. Das Konstitutionsmittel ist sehr oft Pulsatilla, was auch unausgeglichene Hormonsituation regelt. Venus findet schwer einen neuen Partner, braucht aber unbedingt jemanden für die Liebe, notfalls eine Katze. Ohne das wird kein noch so so gutes Mittel helfen.

"Der Mensch erkrankt nach seiner Natur", sagt Paracelsus. Er kann aber auch nur mit seiner Natur geheilt werden.

Was tut der Therapeut im Fall, wenn die Patientin Jupiter oder Saturn ist?
Beide bekommt er nur selten zu Gesicht, erstens weil es nur wenige davon gibt und zweitens weil Jupiter sich nicht wichtig genug nimmt und Saturn normalerweise erst sehr spät erkrankt oder alles Körperliche ohnehin ignoriert.

Warum krampft der Darm bei Biotyp 6? Jupiter hat zuallererst Probleme mit der Leber. Daher kommen auch meistens die Kopfschmerzen und Migräneanfälle. Außerdem ist er der einzige Typ, der stark auf elektromagnetische Felder reagiert. Schläft er vielleicht auf einer Geopathologie, ist ein Sendemast in der Nähe, gibt es im Haus viele sich kreuzende WLAN Systeme? Solche Fragen müssen zuallererst geklärt werden.

Eine Blutanalyse sollte Leberfunktion und Schilddrüse prüfen.

Für die Leber gibt es zahlreiche Mittel, von Schöllkraut, über Mariendistel bis zu Benediktenkraut. Die Elektrofühligkeit ist schwerer zu behandeln, aber auch hier gibt es Mittel. Seltene und neue Krankheiten brauchen neue Mittel, also greifen wir hier zu den Verursachern in homöopathischer Form: den Seltenen Erden mit ihrem merkwürdigen magnetischen Eigenschaften und in jedem Computer oder Handy stecken. Neodym C1000 kann hier die Lösung sein. Jupiterfrauen haben ein Thema mit der Gesellschaft. Entweder sind sie sehr gesellig oder fast asozial und leben abgeschieden, vor allem wenn es in der Jugend schlimme Vorkommnissse gab. In dem Fall hilft ein Orchideenmittel besser als jedes Antidepressivum. Ansonsten gibt es auch zahlreiche Bachblüten für Jupiter, z.B. die Kastanien White Chestnut, Red Chestnut und Sweet Chestnut.

Saturn hat normalerweise weder Verdauungsprobleme noch Kopfschmerzen, wenn aber doch helfen hier nur Mittel mit Saturnsignatur.
Für die Verdauung gibt es die Artemisiaarten. Der Beifuß wirkt auch auf den Kopf. Die Lieblingspräsentation wäre der Martini, geschüttelt, nicht gerührt, ansonsten das spagyrische Elixier.
Eine Blutanalyse sollte klären, ob Koagulationsschäden vorliegen. Außerdem neigt Saturn zu Übersäuerung, was die Nahrungsaufnahme auch irgendwann belastet.
Hier wird Basenpulver oder grüne Heilerde gebraucht. Bei Blutungsproblemen ist das wichtigste ein Schlangenmittel wie z.B. Lachesis.
Biotyp 7 ist nicht wirklich depressiv, eher sauer (sic!) misstrauisch, ungeduldig und überhaupt voller mangelnder freundlicher Emotionen gegenüber den als unzulänglich betrachteten Mitmenschen. Hierfür gibt es nur eine Bachblüte, Holly, die diese negative Grundeinstellung etwas mildern kann. Ansonsten ist die Saturnfrau aber in jedem Fall besser im Garten aufgehoben, umgeben von vielen Tieren als in einer Stadt mit zu viel Beton und Menschen.

Was wir hier erkennen ist eine normale Fallbeschreibung, der wir täglich in der Praxis begegnen. Eine schicke Latein- oder englischsprachige Diagnose hilft dem Betroffenen sicherlich nicht weiter. Mit der Heptopathie gehen sieben Frauen mit sieben verschiedenen Therapieplänen nach Hause und werden so schnell keinen Arztbesuch mehr brauchen.

Wichtiger Hinweis für den Einsatz der Rezepte und Ausschlusskriterien

Inhaltliche Verantwortung und zur Kontaktaufnahme:

Dr. rer. nat. Michaela Dane
Biochemikerin

www.institutoalmac.es 

www.ifybuecher.de

Biotypen der Frauen

 Dr. Dane erklärt die Welt der Signaturen an einem Beispiel aus dem Alltag. Wie funktionieren die 7 Biotypen der Frauen? Die Kenntnis der Biotypen und des Geburtsherrschers ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Paracelsusmedizin.

Biotypen der Männer

Dr. Dane erklärt die Welt der Signaturen an einem Beispiel aus dem Alltag. Wie funktionieren die 7 Biotypen der Männer? Die Kenntnis der Biotypen und des Geburtsherrschers ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Paracelsusmedizin.

Geburtsherrscherbestimmung, siehe: www.institutoalmac.es

Literatur:

Paracelsus Gesamtausgabe, Aschner, 1911.

De Historia naturalis in 36 bänden, Plinius der Jüngere,
Tusculum Verlag

Dane, Michaela, Die Heilgeheimnisse des Paracelsus,
Neuauflage Winterworks 2019

Dane, Michaela, Die Geburtsherrscher. Allegria Ullstein 2006
Das erste Heptopthie Grundlagenwerk, Winterworks 2021

Lebendige Paracelsusmedizin
Lehrbuch der Heptopathie I 
Miguel Corty und Michaela Dane