Immer wieder Rückenschmerzen

Fred Zingler
Heilpraktiker
Als ich einer langjährigen Patientin berichtete, ich würde einen
Erfahrungsbericht zum Thema Rückenschmerzen verfassen, gab sie zur Antwort: „Können Sie den dann bitte so
schreiben, daß auch ich ihn verstehen kann?“ Das möchte ich hiermit gerne versuchen.
Rückenschmerzen, jeder hat schon einmal Rückenschmerzen erlebt oder kennt jemanden, der Rückenschmerzen hatte
oder sogar dauerhaft darunter leidet. Rückenschmerzen ist eines der kostenintensivsten und häufigsten
Krankheitsbilder der modernen Industriegesellschaft, mit dem größten Anteil an Ausfall von Arbeitstagen. Häufige
Auslöser sind Wirbelblockaden. Bei ca. 80 % der Bevölkerung schieben sich im Laufe des Lebens ein oder mehrere
Wirbel aus der Idealstellung, was Funktionseinschränkung oder Schmerzen in verschiedenen Bereichen des Körpers,
auch in den inneren Organen, zur Folge haben kann. Der Grund hierfür ist meist die Irritation der austretenden
Nerven des Rückenmarkes. Nicht selten sind Wirbelblockaden die Folge von Bewegungsmangel und einseitiger Belastung.
Mit den Blockaden versucht der Körper einen Ausgleich zu schaffen bzw. sich zu stabilisieren, wenn das umgebende
Muskelkorsett untrainiert oder geschwächt ist. Da die Wirbelsäule als zentrale Stütze und Lastenverteiler des Körpers dient, finden wir
Druckpunktbelastungen der Wirbel auf die Bandscheibe von ca.
130 kg im Sitzen oder Stehen, im Liegen sind es immerhin noch 40 kg. Selbst einfaches Zähneputzen kann die
Halswirbelsäule punktuell mit bis zu 90 kg belasten.
Ein weiterer Auslöser von Rückenschmerzen kann eine Verschiebung oder
Verwringung im Becken bzw. Kreuzbein sein. Dieses ist dann an einer Beinlängendifferenz erkennbar. Die Wirbelsäule
baut sich auf dem verschobenen Becken dann statisch fehlerhaft auf, was wiederum zu Wirbelblockaden bis in die
Halswirbelsäule hinein und somit z. B. zu Kopfschmerzen führen kann. Bei den Beinlängendifferenzen unterscheidet
man zwischen einer funktionellen und einer anatomischen Beinlängendifferenz. In 90 % der Fälle finden wir die
funktionelle Form vor, die sich durch ein schiefes Becken, muskuläre Veränderungen am Rücken oder unterschiedliche
Schulterhöhe abzeichnen kann. Ursachen für eine funktionelle Beinlängendifferenz können Stürze, Sport, einseitige
Belastung aber auch Geburten sein. Die anatomische Beinlängendifferenz hingegen hat ihre Ursachen z.B. in
Knochenbrüchen oder Abnutzung des Hüftgelenkes. Die Diagnose ergibt sich dann aus der Anamnese
(Patientenbefragung), Messungen, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren, wie z. B.
Röntgen (siehe Wikipedia), CT (siehe Wikipedia) oder MRT (siehe Wikipedia).
Hexenschuss als häufige Form der Rückenschmerzen
Eine sehr häufige Form von Rückenschmerzen ist der „Hexenschuss“, wie
er im Volksmund genannt wird. Hierbei handelt es sich um einen Muskelhartspann (Verkrampfung) der Rückenmuskulatur,
z. B. nach schwerem Heben. In diesem Falle kann eine Massage schon Linderung schaffen. Injektionen und Gabe von
homöopathischen oder biochemischen Präparaten unterstützen die Entkrampfung.
Bandscheibenvorfall als schwere Form der
Rückenschmerzen
Eine schwere Form des Rückenschmerzes ist der Bandscheibenvorfall
oder auch die Bandscheibenvorwölbung. Von einem Bandscheibenvorfall spricht man, wenn sich der gallertartige
Innenkern der Bandscheibe durch den Faserring der Bandscheibe nach außen wölbt. Dieser Vorgang ist in den meisten
Fällen sehr schmerzhaft, vor allem, wenn der Vorfall Druck auf einen Nerv ausübt. Die Symptome reichen von
Taubheitsgefühlen und Schmerzen bis hin zu Lähmungen.
Ein Bandscheibenvorfall muss gründlich abgeklärt werden und gehört in professionelle
Hände. Leichte Vorfälle können konservativ durch Physiotherapie oder Massagen behandelt werden. Akupunktur und
Neuraltherapie unterstützen wirkungsvoll den Heilungsprozeß und mit homöopathischen und biochemischen Medikamenten
wird die Knorpelregeneration gefördert. Bei schweren Formen kann eine Operation notwendig werden.
Alle diese genannten Formen von Rückenschmerzen sind nur eine kleine
Auswahl von Erkrankungen, in vereinfachter Form dargestellt. Für den Therapeuten ist es wichtig, schwere Formen von
Erkrankungen bzw. Notfälle, wie z. B. Wirbeleinbrüche durch Osteoporose oder Metastasenbildung, aber auch
Bandscheibenvorfälle mit akuter Lähmungssymptomatik zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Nur eine sorgfältige
und ausführliche Untersuchung führt zur richtigen Diagnose und Therapie.
Sind schwere Formen von Rückenschmerzen abgeklärt, empfiehlt sich zur
Therapievorbereitung eine Rückenmassage zur Entspannung der Muskulatur. Hier verspricht die
Massage nach Breuß (siehe Wikipedia) großen Erfolg. Mit stoffwechselförderndem Johanniskrautöl wird die
Wirbelsäule sanft gestreckt, es wird Raum für die Bandscheiben geschaffen und somit deren Elastizität
wiedererlangt. Ergänzend hierzu kann das Schröpfen (siehe Wikipedia) mit Schröpfgläsern als
durchblutungsförderndes und ausleitendes Verfahren eingesetzt werden. Injektionen aus der Neuraltherapie (siehe Wikipedia) wirken schmerzbefreiend und unterstützen den
Heilungsprozeß.
Akupunktur zur Behandlung vom Rückenschmerz
Auch die Akupunktur der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann bei der Behandlung von
Rückenschmerzen hilfreich sein. Durch Einstechen von Nadeln direkt am Ort des Schmerzgeschehens oder in Fernpunkte,
insbesondere an den Füßen, wird die Muskulatur entspannt und die Energie der Meridiane (Energieleitbahnen) kann
wieder ungehindert fließen.
Rückenschmerzen mit Dorn und Chiropraktik behandeln
Das Einrichten der Wirbel geschieht dann durch manuelle Therapien,
wie z. B. das sanfte Wirbelrichten nach Dorn oder die Chiropraktik (siehe Wikipedia). Hierdurch werden die
Wirbel durch verschiedene gezielte Griffe wieder in die richtige ursprüngliche Lage gebracht. Homöopathika bei Kreuzschmerzen unterstützen in der Nachbehandlung die Selbstheilungskräfte des Körpers und sorgen so
für eine dauerhafte Stabilität des Bewegungsapparates.
Auch dieses ist wieder nur eine Auswahl von Therapien, es würde den
Rahmen sprengen, alle Möglichkeiten und Wege der Wirbelsäulenbehandlung aufzuzählen und zu beschreiben. Meines
Erachtens ist es sehr wichtig, dass wir als Therapeuten den Patienten ein Trainingsprogramm an die Hand geben.
Durch gezielten Sport und Übungen zuhause lassen sich Verspannungen lösen, die Haltung verbessern und die
Muskulatur kräftigen. Der Abbau von Übergewicht, der nicht unwesentlich zu Schmerz und Fehlstellung des
Bewegungsapparates beiträgt, wird auf diese Weise gleichzeitig vorangetrieben. Auch mit einer ausreichenden
Flüssigkeitsaufnahme kann jeder seine Bandscheiben ganz einfach unterstützen. Hier empfehlen wir eine tägliche
Trinkmenge von 30 ml pro kg Körpergewicht. Eine 70 kg schwere Person müßte also 2,1 Liter pro Tag zu sich
nehmen, um dem Knorpelgewebe der Bandscheiben genügend Flüssigkeit zuzuführen.
Würde Jeder genügend „Wartung und Pflege“ betreiben und unsere Praxis
nicht erst dann besuchen, wenn ein Schaden bereits entstanden ist, könnten Patienten und Behandler so
zusammenwirken, dass ein Rücken ein Leben lang hält, ganz ohne – immer wieder Rückenschmerzen. Die
Schädelakupunktur nach Yamamoto ergänzt
sich gut mit einer homöopathischen Therapie.
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