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Qi Gong in der Prävention und Therapie

Heilpraktikerin & Qi Gong Ausbilderin Feryal Kosan Genç

Feryal Kosan Genç
Heilpraktikerin & Qi Gong Ausbilderin


Einleitende Worte
Qi Gong (gesprochen etwa „Tschi Gung“) ist ein ganzheitlicher und vielschichtiger Weg der Lebenspflege, der eine Säule der chinesischen Medizin repräsentiert. Neben der Akupunktur, Kräutermedizin, Dietätik und Tuina können wir durch die regelmäßige Praxis des Qi Gong aktiv zu unserer Gesundung bzw. Gesund-Erhaltung beitragen. Die Prävention ist ein essentieller Aspekt der chinesischen Medizin. Zudem bietet Qi Gong auch bei chronischen Erkrankungen bzw. rezidivierenden Beschwerden eine große Auswahl an Übungen zur Lebenspflege. Denn selbst wenn die Lebenskraft (Qi) bereits aus der Balance ist und sich physische und/oder psychische Beschwerden manifestiert haben: Qi Gong lässt sich in nahezu allen Lebenslagen praktizieren. Daher hat Qi Gong in unzähligen Reha-Einrichtungen und Klinik Einzug gehalten und ist aus der Therapie-Landschaft Deutschlands nicht mehr wegzudenken.

Qi Gong - eine Vielfalt an Traditionen und Stile unter einem Namen
Es gibt tausende Arten Qi Gong zu praktizieren: verschiedene Übungs-Stile und Traditionen, hartes oder weiches, stilles oder bewegtes Qi Gong. Für mich als Übende und Qi Gong Ausbilderin ist vor allem ein Aspekt sehr wesentlich – unabhängig davon welche Qi Gong Tradition(en) wir wählen und diesen möchte ich zu Beginn ganz besonders hervorheben:

„Hat dieser Weg ein Herz?“ - Wenn ja, dann ist der Weg gut, wenn nicht, ist er nutzlos.“ (Carlos Castaneda)

Aus diesem Herz-Geist (chinesisch „Shen“) heraus, möchte ich Ihnen den Pfad des Qi Gong näher bringen. Ich teile gerne mit Ihnen, welche Qualitäten und Reichtümer Qi Gong in mein Leben gebracht hat und hoffe auf diese Weise Ihr Interesse an diesem uralten Pfad der Lebenspflege (chinesisch „Yangsheng“) zu wecken. Die Früchte kontinuierlicher Qi Gong Praxis sind unter anderem: Herzens-Verbundenheit, innere Ruhe, Körperbewusstsein, Lebensfreude, Kreativität, Leichtigkeit, Standhaftigkeit, Ausdauer, Kraft, Koordination, Balance, Erdung & Zentrierung, Flexibilität, Weichheit, Klarheit, Präsenz und Wachheit und eine Stärkung der Abwehrkräfte sowie Resilienz.

In den verschiedenen Qi Gong Traditionen finden wir Elemente und Einflüsse aus dem Daoismus, dem Buddhismus, den Kampfkünsten und der traditionell chinesischen Medizin. Diese verschiedenen Strömungen und Pfade flossen in all das, was wir heute Qi Gong nennen und lassen sich nicht immer klar voneinander trennen. Es gibt jedoch wesentliche Prinzipien bzw. Besonderheiten, die sich durch alle Qi Gong Traditionen ziehen. Auf diese möchte ich im Folgenden näher eingehen.

Besonderheiten des Qi Gong

1. eine sehr große Flexibilität und Vielfalt in der Art der Ausführung

2. alle Ebenen unseres Seins werden angesprochen

3. Bewegung in Verbindung mit Achtsamkeit, Präsenz und der
  Vorstellungskraft


Zu 1.) eine sehr große Flexibilität und Vielfalt in der Ausführung
Als Bewegungs-Naturell habe ich bereits als Teenager sehr viele verschiedene Wege ausprobiert. Qi Gong ist in meinen Augen jedoch ein einzigartiger Weg, der in seiner Vielschichtigkeit für mich faszinierend ist und bleibt. Eine ganz besondere Qualität dieses Weges ist, dass jeder – unabhängig vom Gesundheitszustand - in allen Lebenslagen und überall üben kann, d.h. im Stehen, Sitzen oder Liegen. Ich kann ohne weitere Werkzeuge (Matte, Stuhl, Hilfsmittel etc) auskommen und drinnen wie draußen, im Zug, an der Haltestelle oder Kasse üben – es sind keine Grenzen gesetzt, wenn man weiß welche Übungen sich wo anbieten. Diese Flexibilität und Alltagstauglichkeit ist für mich unübertroffen. Allein der spezifische Qi Gong Grundstand im Stehen verkörpert alle Schätze, die ich oben zusammengefasst habe. Es handelt sich hier nicht nur um einen „Stand“, sondern vielmehr um eine Haltung, mit der ich lerne durch das Leben zu gehen. Die Grundbedürfnisse des Menschen sind Autonomie und Verbundenheit, worauf z.B. auch der Neurobiologe Gerald Hüther immer wieder hinweist. Alleine die Art und Weise wie wir uns im Qi Gong ausrichten verkörpert beide Grundbedürfnisse in ihrer Vollkommenheit. Ich stehe mit beiden Füßen in der Erde verwurzelt und mit dem Himmel verbunden, gleich einem großen alten Baum, dessen Wurzeln tief ins Erdreich wachsen und dessen Krone sich dem Himmel entgegenstreckt. Zudem bin ich eingebettet in einen Kreis von Mit-übenden, denn klassischerweise wird Qi Gong in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten praktiziert. Auch hier tritt der Aspekt der Verbundenheit deutlich zu Tage. Zudem wird das Bewusstsein kultiviert in kleinere und größere Kreisläufe eingebettet zu sein – das ist auch eine Erfahrung der Demut und der Achtung vor der Schöpfung. Und gleichzeitig verkörpert die Qi Gong Grundhaltung ein Höchstmaß an Autonomie. Ich stehe aufrecht und für mich ein – in Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Selbst wenn wir in einer Gemeinschaft praktizieren, geht jede/r seinen Qi Gong Weg auf individuelle Weise und entwickelt sich in dem Tempo, das ihm/ihr gemäß ist.

Zu 2. alle Ebenen unseres Seins werden angesprochen
Qi Gong ist nicht nur eine Schulung des Körpers, sondern auch eine des Geistes. Es werden alle Ebenen angesprochen: die physische, psychische, geistige, energetische und spirituelle Ebene. Die Gewichtung bzw. der Focus hängt jedoch von zwei Faktoren ab: zum einen vom Focus und der Erfahrungswelt des Lehrenden, zum anderen von der Qi Gong Tradition. Und natürlich davon was man selber sucht!
Es gibt Qi Gong Stile, die mehr den körperlichen Aspekt wie z.B. Kräftigung der Sehnen, Gelenke, Bänder, Muskeln betonen (z.B. die „8 Brokate / Ba Duan Jin“) und andere Qi Gong Systeme, wie z.B. das Chan Mi Gong, welches starke buddhistische Einflüsse aufweisen und auch die geistige-spirituelle Ebene durch spezifische Übungen wie z.B. Mudren, Mantren, Yantren) stark kultivieren. Allen gemeinsam ist, dass Qi Gong viel mehr ist als „nur“ Gymnastik: eine ganzheitliche Schulung Qi Gong: Das Licht der Sonne empfangenvon Körper und Geist, welche auch die energetische Ebene mit einbezieht. Durch die kontinuierliche Übungspraxis vertieft sich unsere Wahrnehmung, unsere Sinne werden klarer und aufnahmefähiger und wir kultivieren das „Qi-Empfinden“, d.h. die Fähigkeit den Fluss der Energie wahrzunehmen. Zudem reichern wir unseren Organismus mit frischem Qi an und können das sogenannte „trübe Qi“ ausleiten lernen. Wir stärken unser Energie-Reservoir, aus welchen wir dann nicht nur in Krisenzeiten schöpfen können. Diese Aspekte sind natürlich auch für alle im therapeutischen Bereich Tätigen sehr bereichernd – unabhängig davon, ob man in der traditionell Chinesischen Medizin verankert ist oder nicht. Denn neben den fachlichen Kompetenzen können Therapeuten mit Hilfe einer klaren Intuition und einer tiefe Wahrnehmungsfähigkeit ihre Patienten noch umfassender begleiten. Ob nun in manuellen Behandlungsverfahren, in der Psychotherapie oder in anderen Bereichen der Medizin. Gleichzeitig finden Therapeuten in der Qi Gong Praxis eine unschätzbare Kraftquelle und ein wertvolles Handwerkzeug zur eigenen „Psychohygiene“.

Zu 3. Bewegung in Verbindung mit Achtsamkeit, Präsenz und der Vorstellungskraft
Im bewegten Übungen des Qi Gong werden die Übungen langsam und harmonisch in einer Haltung von Achtsamkeit und Präsenz ausgeführt.

Dieses „Flow-Gefühl“ lässt sich nur schwer beschreiben, aber erfahren!Qi Gong: Mit dem Regenbogen spielen Viele Qi Gong Übungen entstanden aus der Beobachtung der Elemente, der Natur und der Tiere, wie es z.B. auch an den Namen vieler Qi Gong Übungen deutlich wird, wie z.B.

Das Licht der Sonne empfangen“, „Mit dem Regenbogen spielen“, „Den Mond betrachten“.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Kraft der Vorstellung, die nicht zu unterschätzen ist. Im stillen Qi Gong z.B. wird die Kraft der Vorstellung die treibende Kraft, mit welcher wir das Qi (die Energie) gezielt führen lernen . Die äußere Bewegung fällt in den Übungen des Stillen Qi Gong entweder gänzlich weg oder wird nur noch sehr fein und kaum sichtbar Qi Gong: Den Mond betrachtenausgeführt. Auch bei den bewegten Übungen verstärkt und unterstützt die Vorstellungskraft die Wirkung der Übungen. Nicht umsonst heißt es, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte. Wenn wir uns vorstellen z.B. wie ein Adler oder eine Wildgans die Flügel auszubreiten, verbinden wir uns mit der Kraft dieser Tiere. Diese Technik ist auch aus dem Schamanismus in der Arbeit mit Krafttieren bekannt. Als Kinder nutzten wir die Vorstellungskraft ganz natürlich und ohne Vorbehalte – wer ist nicht wie ein Flugzeug durch die Gegend geflogen oder hat sich in einen hüpfenden Frosch oder eine Katze verwandelt? Die Vorstellungskraft ebenso wie der Geist können mit einem Muskel verglichen werden. Je regelmäßiger wir beides trainieren, umso kräftiger werden sie.

Abschließende Zeilen
Es gäbe an dieser Stelle noch so viel mehr zu sagen und zu schreiben, aber noch viel wichtiger ist es diese Künste mit allen Sinnen zu entdecken. Die Übungspraxis in der Gemeinschaft ist ein sehr wichtiger und kraftvoller Aspekt in allen Weisheits - Traditionen dieser Welt. Wir sind und bleiben soziale Wesen. Auf meinem eigenen Weg und in den Seminaren, die ich leite, erfahre ich immer wieder, welch heilsames Feld in einem achtsamen geschützten Übungsraum entstehen kann.

 (Übungsreihe "18fache des Taiji-Qi Gong / Shibashi)

Diese Kraft trägt, unterstützt uns und wirkt heilend, wenn sie aus der Kraft des Herzens gespeist ist.

Meine Buchempfehlung:
Dr. Christian Büttner
"Eine Reise zu den Quellen der Gesundheit"

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In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele Inspirationen für Ihren Weg und verbleibe mit herzlichem Gruß;
Ihre Feryal Kosan Genç

Inhaltliche Verantwortung und zur Kontaktaufnahme:
Heilpraktikerin & Qi Gong Ausbilderin
Feryal Kosan Genç
Mitbegründerin von Daowege e.V. -
Verein zur Pflege ganzheitlicher Lebenskünste
Mergenthauer Weg 12
86316 Friedberg
Tel.:    0821 / 20966874
URL:   www.daowege.de
Email: info@daowege.de