|
Tabelle 2: Typische Merkmale der drei GrundKonstitutionstypen gemäß Tibetischer Lehre |
|||
|
Lung-Typ |
Tripa-Typ |
Beken-Typ |
Körperbau: |
schlank, feingliedrig, oft sehr groß oder sehr klein |
durchschnittlicher Körperbau und -größe |
kräftig, volle Figur |
Haut und Haare: |
eher dünn und trocken |
eher fettig, Haut neigt zu Rötungen und Unreinheiten |
kräftiges, gesundes Haar und eine weiche, glatte Haut |
Temperament: |
quirlig, sprunghaft, redet viel und schnell |
durchsetzungsstark, ehrgeizig, motiviert |
ruhig, besonnen, redet fundiert und überlegt |
Geist, mentale Eigenschaften: |
rasche Auffassungsgabe, beweglicher Geist |
kritischer Verstand, entschlussfreudig |
nervenstark, vernünftig, pragmatisch, lösungsorientiert |
Charaktereigenschaften: |
lebhaft, phantasievoll, begeisterungsfähig, sensibel |
ehrgeizig, wetteifernd, zielorientiert, abenteuerlustig |
ausgeglichen, ausdauernd, tolerant, fürsorglich, bescheiden |
Vorlieben Klima: |
warm |
kühles Wetter |
warm und trocken |
Gesundheitliche Anfälligkeiten (bei Überschuss) |
Stress, alle körperlichen Stress-Folgen, Übersensibilität, psychische Störungen, Schlafstörungen |
Leber und Galle, entzündliche Krankheiten, Ärger, Aggression |
Übergewicht, träger Stoffwechsel, Verstopfung, schleimige Atemwegsprobleme, Müdigkeit, Gewebeschwellungen (Ödeme) |
Typ-gerechte Ernährungstipps: |
regelmäßige warme Mahlzeiten, nahrhafte Speisen, eher gekocht oder gedünstet als roh |
kühle Speisen, Salate, Rohkost, scharfe Gewürze eher meiden |
warme Speisen, Suppen, ab und zu Fastenzeiten, eher gekocht oder gedünstet als roh, fettarm, Süßes eher meiden |
Geeignete ergänzende Gewürze und Rezepturen: |
Dza ti10, Se 'bru5, sLe tre5 |
'Bras bu3, Cong zhi6, sLe tre5, Garnag-Rezepturen, Gabur25-Rezepturen |
Se 'bru5, Cong zhi6, Garnag-Rezepturen, Gabur 25-Rezepturen |
Die Ernährung als erste Säule der Gesundheit
Um ein Ungleichgewicht zwischen den drei Prinzipien wieder zurück in Balance zu bringen oder unterstützend, um das harmonische, typgerechte Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, sind in erster Linie Ernährungsanpassungen sinnvoll. Es ist einleuchtend, dass nicht nur der menschliche Organismus, sondern auch Pflanzen, Tiere und Mineralien, die unsere Nahrung darstellen, aus den vier Elementen bestehen. D.h. die Elemente manifestieren sich materiell, funktionell und energetisch in unserer Ernährung, und durch die Auswahl unserer Lebensmittel können wir direkt die drei Prinzipien bzw. deren Gleichgewicht in unserem Körper beeinflussen.
Abb. 3: Die 6 Geschmacksrichtungen der Tibetischen Medizin- und Konstitutionslehre und ihr Einfluss auf die drei Prinzipien.
Z.B. verstärken Speisen der Geschmacksrichtung „bitter“ die Elemente Wasser und Luft und damit die Prinzipien Beken und Lung im Körper.
Tibetische Rezepturen:
harmonische und plastische Vielstoffgemische
Zusätzlich zur Optimierung der Ernährung können unterstützend Vielstoffrezepturen der Tibetischen Konstitutionslehre eingesetzt werden. Sie bestehen aus mindestens 3 bis zu 20 und mehr Zutaten, hauptsächlich aus pflanzlichen und mineralischen Bestandteilen. Die Komponenten werden anhand ihrer Aktivitätscharakteristika, erkennbar an den beinhalteten Geschmacksrichtungen, ausgewählt, sodass sie sich ergänzen und verstärken. Gleichzeitig werden jedoch immer Zutaten beigefügt, die die drei Prinzipien ausgleichen, einen möglichen Überschuss eines Prinzips verhindern und harmonisierend wirken.
Interessant ist, dass hierbei für eine Funktion innerhalb einer Rezeptur oft verschiedene Pflanzen eingesetzt werden können, die zwar in ihren Eigenschaften (Geschmack und Potenz) übereinstimmen, jedoch nicht der gleichen botanischen Spezies, oft nicht einmal derselben Gattung oder Familie angehören. Auch können verschiedene Pflanzenteile die gewünschten Charakteristika in sich vereinen.
Dies führt dazu, dass Tibetische Rezepturen oft in verschiedenen Varianten vorliegen und angewendet werden. Ein Beispiel dafür ist die Rezeptur Gabur 25 (Kampher 25), die in der Tibetischen Lehre zur Reduktion von Tripa (Hitze) insgesamt und spezifisch im Gefässystem angewendet wird sowie zur Reduktion von Beken (Schleim).
Plastizität Tibetischer Rezepturen:
das Beispiel Gabur 25 und der Padma
28-Rezepturenfamilie
Vergleicht man die Zusammensetzungsliste für die Rezeptur Gabur 25 aus tibetischen, indischen, buthanesischen und russisch-burjatischen Quellen wird die Plastizität bezüglich der botanischen Zutaten sowie die Robustheit der Rezeptur ersichtlich. So hat die Rezeptur z.B. in einigen Varianten 25, in anderen 28 oder auch 22 Zutaten.
Nach Europa kam die Gabur-Rezeptur über den burjatischen (sibirischen) Zweig der Sowa Rigpa und ist bereits seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in verschiedenen Varianten dieser Padma 28-Rezepturenfamilie in unterschiedlichen Ländern als Arzneimittel oder als Nahrungsergänzungsmittel etabliert. In Deutschland ist eine Variante unter dem Namen Padma 28 active mit Vitamin C erhältlich. Dies trägt zu einer normalen Funktion der Blutgefäße sowie einer normalen Funktion des Immunsystems bei*.
Allen Rezepturvarianten sind die Grundcharakteristika gemeinsam, darunter die kühlenden thermischen Eigenschaften sowie die Hauptgeschmacksrichtungen bitter, süß und adstringierend mit einigen scharfen, d.h. wärmenden und harmonisierenden Komponenten.
Fazit für
Praxis und Alltag
Die Sichtweise der Tibetischen
Medizin- und Konstitutionslehre auf Gesundheit und Wohlbefinden, die auf dem Gleichgewicht der drei
Prinzipien Lung, Tripa und Beken beruht, kann auch für westliche Personen bereichernd sein und neue Aspekte zum Thema
eröffnen.
In ihrer ganzheitlichen Sichtweise steht der individuelle
Konstitutionstyp im Vordergrund. Dieser kann aufgrund der körperlichen und mentalen Besonderheiten sowie
Vorlieben und Charaktereigenschaften relativ leicht bestimmt werden. Bereits erste Kenntnisse der
Konstitutionstypen und der drei Prinzipien erlauben das Verständnis für life-style- und Ernährungs-Empfehlungen
und motivieren, diese konsequenter umzusetzen. Neben typgerechter
Ernährung und Verhalten zur Bewahrung des individuellen Gleichgewichts zwischen den drei Prinzipien können
tibetische Kräuterrezepturen ebenfalls einen sinnvollen Ernährungsbeitrag leisten.
*Vitamin C trägt zur normalen Kollagenbildung für die normale Funktion der Blutgefäße und zur normalen Funktion des Immunsystems bei.
Wichtiger Hinweis für den
Einsatz der Rezepte
und Ausschlusskriterien
Inhaltliche Verantwortung und zur
Kontaktaufnahme:
PADMA Deutschland GmbH
Dr. med. vet. Cécile Vennos
Head of Regulatory and Medical Scientific Affairs
Bahnhofstr. 3a
DE-82166 Gräfelfing
Tel: +49 89-21541560
Web: padma.de
Email: office@padma.de
|