Was kann die Homöopathie?

Dr. med. Ernst Trebin
„Sehr geehrter Herr Trebin, durch Ihre freundliche Hilfe wurde die tagelange Blutung im Zeh es
rechten Fußes schlagartig beendet. Recht herzlichen Dank dafür. Mit den besten Grüßen
A.H.“
Was war geschehen? Meine Helferin rief mich während unseres Urlaubs an, sie würde gerne ihrem Nachbarn helfen, der
seit Tagen mit blutigen Handtüchern versuche, eine Schnittwunde am Fuß zu beruhigen. Ob sie ihm nicht eine Gabe
Staphisagria besorgen
könne? Die Geschichte ließ mich aber gleich an eine Behandlung mit Blutverdünnern denken, was sie bestätigte, und
so riet ich besser zu Crotalus horridus. Eine Gabe in C200 ließ die Blutung binnen 5 Minuten zum Stillstand kommen.
Der Herr stand unter der Einnahme von Xarelto®, einem Gerinnungshemmer; den Grund konnte ich nicht
herausfinden.
Solche frappierenden Ergebnisse, wie auch das folgende, lösen immer wieder eine leidenschaftliche Begeisterung für
die Homöopathie aus, so dass man auch alle anderen Probleme zu bewältigen erhofft.
Ein junger Mann schien zunächst an COVID-19 erkrankt zu sein, er hatte entsprechende Symptome.
Nachdem diese unter Kalium arsenicosum prompt abgeklungen waren, entwickelte er eine heftige Tonsillenschwellung
rechts mit dicken grauen Belägen. Der Verdacht auf eine infektiöse Mononukleose wurde durch die Laborergebnisse
bestätigt. Eine Gabe Mercurius jodatus flavus C200 linderte binnen 24 Stunden den Schmerz und ließ die Beläge
über Nacht abstoßen; die Ausheilung setzte zügig ein.
Diese prompten Erfahrungen bei korrekter Mittelwahl sind Alltag, prallen aber an unseren Kritikern ab, die sich in
ihrer Ideologie gegen die Homöopathie eingeschworen haben. Ich habe vielfach angeboten, etwa dem
Wissenschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung, sich
doch mal einen Tag in meine Praxis zu setzen und mir bei der Arbeit zuzusehen, die solides Handwerk ist und
keinerlei Hokuspokus; sich unsere Herausforderungen anzusehen; die Erfolge, aber auch die Mühe zur Kenntnis zu
nehmen; den schweren Gang in der Behandlung
chronischer Krankheiten zu verfolgen. Kein Echo kam, man könnte ja seine Vorurteile ins Wanken bringen.
Chronische Krankheiten zu behandeln wie Asthma, Migräne, Neurodermitis, Rheuma u.v.a.m. ist allerdings wesentlich
schwieriger, und in der Homöopathie überwiegen tatsächlich oftmals mehr die Hoffnung als die Erfolge. Die
Standard-Polychrest-Homöopathie lässt uns nicht selten im
Stich, die neueren Schulen nähren vielfach nur die Schwärmerei. Und so präsentiert sich die Methode manchmal in
einem fragwürdigen, quasi-esoterischen Auftritt, der den Kritikern ihre Skepsis nicht verdenken lässt.
Mir hat die Miasmenlehre und der Rückgriff auf die Arbeitsweise der
Kentschen Ära geholfen, viel mehr aus der Methode heraus zu holen. Und ich habe mich daran gewöhnt, dass selbst
die beste Vorgehensweise einer oftmals enormen Behandlungsdauer bedarf, um
den Patienten von seiner Bürde zu befreien. Ich habe mir einen Arbeitsstil zu eigen gemacht, der nicht nur die
Erbfaktoren berücksichtigt, sondern noch mehr die biografischen Prägungen, die in einer hoch belastenden Weise
nahezu allen meinen Problemfällen an somatischen wie psychischen Leiden zugrunde liegt.
Dabei stütze ich mich, wie viele Homöopathen alter Schule, vor allem auf die Mittel mineralischer Herkunft, im
Speziellen auf die Salze, und halte vor allem die Natrium- wie die Kalium-Salze für am besten geeignet, beiden
Einfluss-Sphären gerecht zu werden. Jeder Fall
ist ein Abenteuer, bei dem gerade wir Homöopathen dank unserer ausführlichen Grundanamnese und unserer sorgfältigen
Folgegespräche in der Lage sind, ein tiefes Verständnis für unsere Patienten zu entwickeln - welch ein Luxus!
Und welch ein Unterschied zu manchen Tendenzen der Schulmedizin, im Sinne eines mechanistischen Menschenbildes
ausgehend von ausgefeilten technischen Diagnosemethoden zu raffinierten technischen Therapiemethoden zu kommen,
ohne den Menschen dazwischen kennen zu lernen. Mit Geduld und Mühe sind aber wir in der Lage, den uns Anvertrauten
nach und nach von seinen Lasten zu befreien, nachhaltig und nebenwirkungsfrei.
Helen ist heute, nach 13 Jahren zunächst konsequenter, später nur mehr sporadischer homöopathischer
Therapie sehr stabil; um den Resttumor kümmert sich man gar nicht mehr.
Vor kurzem besuchte sie mich wieder und klagte über Sodbrennen (Natrium phosphoricum) und Herzklopfen nach dem
Frühstück (Phosphorus). Eine bislang letzte Gabe Nat-p. C50.000 brachte wieder alles ins Reine.
So bestätigt sich auch die Heringsche Regel, indem sich die Pathologie von zunächst einem
Hirntumor verlagerte über flüchtige Gelenksprobleme, Hauterscheinungen bis zuletzt nur mehr geringfügigen
funktionellen Beschwerden, von quoad vitam bedrohlichen zu immer harmloseren Zuständen. Und
ihre postpubertäre Rebellion kann man als einen heilsamen Befreiungsprozess verstehen, heraus aus der
Gefälligkeitsfalle, die für das karzinogene Miasma so typisch ist.
Den Menschen in seiner Ganzheit zu verstehen und auf dem Weg zu seinen Lösungen zu begleiten ist doch wesentlich
befriedigender als mit Messer, Bestrahlung und Chemie lediglich die Auswirkungen seiner Dysbalance zu bekämpfen.
Aber dazu muss man ihn annehmen und anhören können, wozu aber unser aktuelles Medizinsystem gar nicht viel Raum
gewährt.
Bamberg, im Juli 2020
Wichtiger Hinweis für den
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Dr. med. Ernst
Trebin Arzt
Gemeinschaftspraxis für klassische Homöopathie
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