Nahrungsmittelintoleranzen

Ingrid Boller
Heilpraktikerin
Nahrungsmittelintoleranzen am
Beispiel von Laktose und Histamin in Diagnostik und Therapie
Bei vielen Menschen kommt die Produktion bestimmter Enzyme im Dünndarm zum
Erliegen, was zu schwerwiegenden Nahrungsmittelintoleranzen führen kann.
In diesem Beitrag werden beispielhaft zwei Intoleranzen und ihre Symptomatiken
vorgestellt:
Die Histaminintoleranz entsteht durch eine Störung
im Histaminabbau und ist gekennzeichnet durch eine Fülle von Symptomen, die den allergischen Symptomen
ähneln.
Die Laktoseintoleranz entsteht durch einen Mangel des laktoseabbauenden Enzyms
Lactase. Sie ist weit verbreitet und ruft eine Vielzahl von Magen-Darm-Symptomen, aber auch anderen Problemen
hervor.
Moderne Nachweisverfahren und Therapieansätze werden in diesem Beitrag
erläutert.
1.
Histaminintoleranz
In den Industrienationen leiden nach wie vor Millionen von Menschen unter
Volkskrankheiten wie Verdauungsproblemen, Migräne, Asthma, niedrigem Blutdruck, Hautausschlägen, Regelbeschwerden,
etc.. Medizinisch wird versucht mit Hilfe moderner Apparatemedizin die Ursache zu ergründen, nicht selten ohne
Erfolg. Spätestens dann werden seelische Ursachen ins Feld geführt, was dem Patienten auch nicht wirklich
weiterhilft.
Inzwischen ist jedoch eine mögliche Ursache aufgetaucht, die vielen Patienten in
Zukunft Linderung, wenn nicht Heilung verschaffen könnte: die Histamin-Intoleranz (HIT).
Histamin Allergiker kennen die Wirkung
nur zu gut, denn es wird nach dem Kontakt mit Allergenen aus bestimmten weißen Blutkörperchen freigesetzt und kann
Heuschnupfen, Asthma und Nesselsucht auslösen. Zudem hat es im Körper auch noch einige physiologische Wirkungen, z.
B. beim Zusammenziehen der Gebärmutter. Bei Medikamentenallergien und -unverträglichkeiten spielt es eine wichtige
Rolle. Unerwünschte Nebenwirkungen* sind Kopfschmerzen, Herzrasen,
Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfällen, Schwellungen der Augenlider, Wassereinlagerungen,
etc..
Wie gelangt das Histamin noch in den
Körper? Neben der körpereigenen Produktion nehmen
wir Histamin auch durch Nahrung auf. Es befindet sich in fast allen Lebensmitteln, vor allem in jenen, die einen
durch Mikroorganismen oder Bakterien unterstützten Reifungsprozess durchlaufen - wie etwa Sauerkraut.
Besonders histaminhaltige
Nahrungsmittel
- Fisch (z.B. Thunfisch, Makrele, Sardelle,
Fischkonserven)
- Käse (z.B. Hartkäse, Emmentaler, Camembert, Roquefort,
Brie)
- Hartwurst (z.B. Dauerwurst, Salami, Rohschinken)
- Gemüse: (z.B. Sauerkraut, Spinat, Tomaten)
- Alkohol (z.B. Rotwein, Sekt, Weißwein, Bier)
- Fertiggerichte (z. B. Tüten- u. Dosensuppen, Tiefkühlpizza,
Fertigmenüs)
Ähnliche Substanzen finden sich in Schokolade, Nüssen, Eiern, Milch, Ananas,
Papaya, Erdbeeren.
Wie wird Histamin
abgebaut? Da sich der Körper wirksam vor dieser
biologisch aktiven Substanz schützen muss, gibt es bereits im Darm eine erste Barriere gegen Histamin.
Die Zellen der Darmschleimhaut produzieren ein Enzym, das Histamin abbauen kann. Die
Diaminooxidase (DAO) findet sich hauptsächlich im Dünndarm , in der Leber, den Nieren und im Blut in den weißen
Blutkörperchen. Somit wird bei einem gesunden Menschen die histaminreiche Nahrung bereits im Darm weitgehend vom
Histamin befreit.
Die
Histaminintoleranz Unter Histaminintoleranz (HIT)
versteht man die Unverträglichkeit von mit der Nahrung aufgenommenem Histamin. Ursache kann ein Mangel von DAO
sein.
Wahrscheinlich ist die Histaminintoleranz nicht angeboren, sondern erworben. Man
schätzt, das mindestens 1 % der Bevölkerung darunter leidet, wobei 80 % der Erkrankten weiblich sind und sich in
der Altersgruppe um 40 Jahre finden. Das legt einen Zusammenhang mit der Abnahme weiblicher Geschlechtshormone
nahe.
Die Symptome der
Histaminintoleranz
Diese entsprechen weitgehend den Symptomen, die das Histamin auslöst:
- Kopfschmerzen (bei Frauen auch verstärkt vor der Periode)
- Herzrasen
- Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfällen, Bachschmerzen, Sodbrennen,
Brechreiz
- Zu niedriger Blutdruck
- Schwellungen der Augenlider
- Wassereinlagerungen
- Laufende Nase
- Hautrötungen und Hitzewallungen (Flushreaktionen)
- Schlafstörungen
- Erschöpfungszustände
- Gliederschmerzen.
- Regelbeschwerden, besonders am ersten Tag der Regel, PMS
Am häufigsten beklagen die Patienten Symptome des Verdauungstraktes. Das Problem
bei der Erkennung histaminbedingter Magen-Darm-Störungen besteht darin, dass oft nur bestimmte Darmabschnitte von
den Symptomen betroffen sind. Treten relativ kurz nach dem Essen Symptome wie Oberbauchbeschwerden, Übelkeit oder
Erbrechen auf, bringt man wahrscheinlich relativ schnell die Symptome mit dem Essen in Verbindung. Leider
manifestiert sich die Histaminabbaustörung oft in den tiefer gelegenen Darmabschnitten. Zwischen dem Verzehr der
histaminhaltigen Nahrung und dem Auftreten der Symptome können Stunden vergehen und ein Zusammenhang fällt dann oft
nicht mehr auf.
Nachweis der
Histaminintoleranz Seit kurzem gibt es die
Möglichkeit, die Aktivität von DAO im Blut zu messen. Liegt der Wert unter 3 U/ml ist von einer Histaminintoleranz
auszugehen. Bis 10 U/ml ist eine Histaminintoleranz wahrscheinlich. Die Untersuchung kostet 27,98 €
(Labor: www.hauss.de)
Wie behandelt man eine
Histaminunverträglichkeit? Auf jeden Fall sollte eine
histaminfreie bzw. histaminarme Diät eingehalten werden. Dabei ist zu beachten, dass der Histamingehalt mit
zunehmender Reifung oder Gärung der Nahrungsmittel steigt. Die wichtigste Regel ist also, Esswaren möglichst frisch
zu verzehren.
Ferner stehen Medikamente zur Verfügung, die das fehlende Enzym ersetzen oder
unterstützen können.
2. Die
Laktoseintoleranz
Menschen, die an einer Laktoseintoleranz leiden, schildern oft folgende Symptome:
"Kurz nach einer Mahlzeit nach ca. 40 - 60 Minuten quälen mich Bauchkrämpfe, Übelkeit und Verdauungsprobleme. Ich
mag schon gar nichts mehr essen." Des weiteren schildern die Betroffenen dass sie insbesondere nach dem Genuss von
Milch- oder Fertigprodukten an Symptomen wie Durchfall oder Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, Koliken, Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen leiden. Dann ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass sie an einer Laktoseintoleranz leiden.
Was ist eine
Laktoseintoleranz? Menschen mit Laktoseintoleranz können
mit der Nahrung aufgenommenen Milchzucker schlecht oder gar nicht verdauen. Dies kommt durch einen Mangel des
Enzyms Lactase zustande.
Spezies
Laktosegehalt
Muttermilch |
7,0 %
|
Stutenmilch |
6,2 %
|
Kuhmilch |
4,8 %
|
Ziegenmilch |
4,4 %
|
Schafsmilch |
4,2 %
|
Tab. 1 Laktosegehalt in der Milch verschiedener
Spezies
|
In der menschlichen Ernährung besitzt dieLaktose besonders für Säuglinge eine
entscheidende Bedeutung. Die Laktose ist die wichtigste Energiequelle während des ersten Lebensjahres. Sie sorgt
dafür, dass sich die physiologische Darmflora ausbildet und das in der Milch enthaltene Calcium vom Körper optimal
verwertet werden kann.
In der Lebensmittelindustrie spielt Laktose ebenfalls eine wichtige Rolle.
Aufgrund seiner chemischen und technologischen Eigenschaften findet Laktose bei der Herstellung vieler industriell
gefertigter Produkte wie Back-, Süß- und Wurstwaren, fettreduzierte Lebensmittel, Fertiggerichte, Gewürzmischungen
und Süßstofftabletten Anwendung. Laktose dient als Bindemittel und Trägerstoff für Aromen. Sie bewirkt eine höhere
Festigkeit und ein höheres Volumen. Zahlreiche Medikamente enthalten ebenfalls Laktose als Füllstoff oder zur
Geschmackskorrektur. Da die Laktose oft nicht in Lebensmitteln deklariert wird, ist die Chance für den Patienten
auf "versteckte Laktose" zu treffen recht groß.
ist sie relativ stark störanfällig (z. B. bei Darmerkrankungen). Dieser Umstand
spielt besonders bei den sekundären Formen der Laktoseintoleranz eine Rolle.
Häufigkeit und
Verbreitung Lactasemangel ist der weltweit häufigste
"Enzymdefekt". Rund drei Viertel der Weltbevölkerung verlieren - so wie auch die meisten Säugetiere - nach dem
Abstillen die Fähigkeit, Laktose aufspalten zu können. Interessanterweise gibt es bei der Häufigkeit ein
charakteristisches Nord-Süd-Gefälle. In Skandinavien zeigen nur etwa 3 - 8 % der Bevölkerung einen Verlust an
Lactase nach dem Abstillen. In Deutschland sind etwa 13 - 14%, in Österreich etwa 20% der Bevölkerung
laktoseintolerant, wobei die Zahl der Lactasedefizienten durch den steigenden Anteil von Zuwanderern aus dem
Mittelmeerraum ständig zunimmt. Im Mittelmeerraum steigt der Bevölkerungsanteil mit Laktoseintoleranz auf etwa 70%,
in Afrika nahe der Äquatorzone zeigen etwa 98% der Bevölkerung eine Laktoseinoleranz.
Man nimmt an, dass diese Verteilung der Laktoseintoleranz mit der Sonneneinstrahlung
zusammenhängt. In nordischen Ländern muss die Bevölkerung mit einer wesentlich geringeren Sonneneinstrahlung
auskommen als die Bevölkerungsgruppen am Äquator. Der menschliche Organismus benötigt UV-Strahlung zur Produktion
von Vitamin D, welches für eine effiziente Aufnahme von Calcium aus der Nahrung nötig ist. Durch die Möglichkeit
der Zufuhr von Laktose, die ebenfalls die Calciumaufnahme verbessert, konnten Menschen in sonnenärmeren Ländern
Calcium-Mangelzuständen vorbeugen. Eine zufällige Mutation, die für die Bildung der Lactase und damit für die
Verträglichkeit von Milch und Milchprodukten verantwortlich ist, konnte sich bei hellhäutigen Nordeuropäern und
-amerikanern mit Entwicklung der Milchwirtschaft durchsetzen.
Interessanterweise haben die Länder, in denen die erblich bedingte priDamit die
Laktose vom Körper aufgenommen werden kann, muss der sie durch das Enzym Lactase aufgespalten werden.
Die Lactase befindet sich in der Darmschleimhaut. Damit märe Laktoseintoleranz
vermehrt auftritt, die Produktionsprozesse von Milchprodukten diesem Umstand angepasst. So wird beim griechischen
Feta-Käse durch modifizierte Fermentationsprozesse die Laktose vollständig abgebaut. Gleiches gilt für Mozarella,
Parmesan, Kefir und Joghurt - aber nur im Falle einer Herstellung im Mittelmeerraum. Es kann also vorkommen, dass
ein Patient, der auf einen deutschen Mozarella oder Joghurt mit klinischen Symptomen reagiert, die gleichen
Produkte in Spanien oder Italien problemlos verträgt. Nicht selten werden die Patienten mit der Diagnose, die
Symptome seien "psychisch", nach Hause geschickt.
Hinweis: Bei etwa 64% der
Laktoseintoleranten tritt auch eine Fruktoseintoleranz auf. Informationen hierzu können im Labor angefordert
werden.
Formen der
Laktoseintoleranz Die Laktoseintoleranz wird grundsätzlich
in zwei verschiedene Formen unterteilt:
1. Primärer
LactasemangelAm häufigsten kommt der primäre Lactasemangel
vor. Er ist erblich bedingt. Während bei uns die Laktoseintoleranz meist erst im Erwachsenenalter auftritt, erfolgt
bei einem Großteil der Weltbevölkerung die Abnahme der Lactaseaktivität bereits im Kindesalter. Senioren haben
praktisch immer eine Laktoseintoleranz.
Am häufigsten tritt der primäre Lactasemangel in Südostasien, Zentralafrika und im
Mittelmeerraum auf.
Eine ausgesprochen seltene Form des primären Lactasemangels ist der congenitale
Lactasemangel (CLD, congenital lactase deficiency). Bei dieser autosomal-rezessiven Erbkrankheit fehlt die
Lactaseaktivität bereits direkt nach der Geburt. Da Muttermilch viel Laktose enthält, kommt es bei den Säuglingen
zu schweren wässrigen Durchfällen, Austrocknung und Unterernährung. Hier muss eine strikt laktosefreie Diätkost
eingehalten werden, da auch kleinste Mengen Laktose schwerwiegende Entwicklungsschäden für das Neugeborene
haben.
2. Sekundärer
Lactasemangel
Die sekundären Formen der
Laktoseintoleranz entstehen, wenn die Oberfläche des Dünndarmepithels durch eine andere Krankheit geschädigt wird.
Dabei ist die Art der Schädigung gleichgültig. Sobald es zu einer Verminderung der Resorptionsoberfläche kommt,
kommt es auch zu einer funktionellen Einschränkung der Lactaseaktivität, da das Enzym oberflächennah in den
Mikrovilli vorkommt.
Folgende Erkrankungen können zu einem Verlust der
Lactaseaktivität führen:
1. Schädigung der Darmschleimhaut , z. B. durch virulente Hefen,
Clostridien
2. Bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms,
3. Zöliakie
4. Strahleninduzierte Darmentzündung (Bestrahlung im Rahmen einer
Tumortherapie)
5. Infektiöse Darmentzündung und Infektionskrankheiten
6. Zu geringe Kontaktzeit bei beschleunigter Darmpassage, bei Durchfall
Wie entstehen die Symptome bei der
Laktoseintoleranz? Lactase spaltet Laktose in die
beiden Bestandteile Galaktose und Glukose. Diese beiden Einfachzucker können im Dünndarm resorbiert werden. Nicht
aufgespaltene Laktose hingegen bleibt im Darm zurück. Dieser Milchzucker gelangt dann in tiefere Darmabschnitte und
wird dort von den Darmbakterien vergoren. Die Gärungsprodukte Wasserstoff, Methan, Kohlendioxid und kurzkettige
Fettsäuren führen zu Symptomen wie Blähungen und Durchfall. Die Bakterien im Darm können zudem noch eine Reihe
anderer biologisch aktiver Substanzen bilden. Daher sind die Symptome der Laktoseintoleranz nicht unbedingt auf den
Verdauungstrakt beschränkt.
Symptome der
Laktoseintoleranz: Durchfall/durchfallartige
Beschwerden
(diese Beschwerden können bereits 15 - 30 Minuten nach der laktosehaltigen Mahlzeit
auftreten, einige Stunden später oder auch erst am Vormittag des Folgetages.
Breiiger
Stuhl |
Bauchgeräusche
|
Blähungen |
Erbrechen
|
Verstopfung |
Blähbauch
|
Übelkeit nach dem
Essen |
Bauchschmerzen
|
Luftaufstoßen |
Krampfartige
Schmerzen
|
Unspezifische Beschwerden:
Chronische
Müdigkeit |
Gliederschmerzen
|
Depressive
Verstimmungen |
Innere
Unruhe
|
Subjektives
Krankheitsgefühl |
Schwindelgefühl
|
Kopfschmerzen |
Erschöpfungszustände
|
Nervosität |
Niedergeschlagenheit
|
Anspannungsgefühl |
Schlafstörungen
|
Unreine
Haut |
Konzentrationsstörungen
|
Mangelerscheinungen |
Abgeschlagenheit
|
(aus Schleip, Laktose-Intoleranz,
Trias-Verlag, 2005) |
Nicht jeder Patient mit einer nachgewiesenen Laktoseintoleranz hat zwingendermaßen
Symptome. Als Einflussfaktoren für die Entstehung von Symptomen gelten die individuelle Ausprägung der
Laktoseintoleranz, Menge der konsumierten Laktose, körperliche und seelische Verfassung, Menge und Art der
zeitgleich konsumierten Nahrungsmittel, Zusammensetzung der Darmflora und möglicherweise das Vorhandensein von
anderen Kohlenhydratresorptionsstörungen. Ledochowski et. al. konnten beobachten, dass 64% der Patienten mit
positivem Laktose-Atemtest gleichzeitig eine Fruktoseintoleranz zeigten.
Auch die Fruktose-Intoleranz hat ihren Ursprung im
Dünndarmepithel. Sie ist gekennzeichnet durch einen genetischen Defekt eines Dünndarmtransportsystems, so dass
Fruchtzucker nicht oder nur unzureichend resorbiert werden kann. Zuckeralkohole wie Sorbit und Xylit blockieren
ebenfalls dieses System. Da in vielen Arzneimitteln, auch in Lactosepräparaten Sorbit oder Xylit vorkommen, ist
sowohl bei der Laktose- als auch bei der Fruktoseintoleranz eine sorgfältige Überprüfung der stofflichen
Zusammensetzung eines Arzneimittels dringend erforderlich.
Diagnostik Früher wurde die
Laktoseintoleranz mittels eines Laktosebelastungstestes diagnostiziert.
Ein neues Nachweisverfahren ist der LCT-Gentest. Der Gentest wird aus einem einfachen
Wangenabstrich durchgeführt. An dem Watteträger haften dann Epithelzellen, aus deren Zellkernen die Untersuchung
durchführt wird.
Die Untersuchung kostet 69,95 € (GOÄ 1-facher Satz). (Labor:
www.hauss.de)
Therapie Da Milch und
Milchprodukte die beschriebenen Beschwerden auslösen können, konzentrierten sich bisher die Ernährungsempfehlungen
auf die Vermeidung oder Reduzierung von Milch, Milchprodukten und laktosehaltigen Lebensmitteln.
Folgende Lebensmittel sind
laktosefrei:
Fleisch |
Fisch
|
Obst und
Gemüse |
Kartoffeln, Nudeln,
Reis
|
Hülsenfrüchte |
Getreide
|
Mineralwasser,
Fruchtsäfte |
Tee,
Kaffee
|
Pflanzenöle |
Eier
|
Bisher war es schwierig für die Verbraucher herauszufinden, in welchen
Lebensmitteln Laktose zugesetzt worden ist. Eine Deklaration von Laktose, die als Trägersubstanz für Aromen oder
als Emulgator in verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt wird, war bisher nicht vorgeschrieben. Am 25.11.05 trat die
EU-Richtlinie 2003/89/EG in Kraft, nach der Laktose im Zutatenverzeichnis ausgewiesen werden muss, was in vielen
Fällen allerdings nicht geschieht.
Im Handel gibt es zahlreiche Milch- und Milchersatzprodukte, die meistens auf Soja
oder Reis basieren. Ferner bieten manche Hersteller laktosefreie Milch und Milchprodukte an.
Zur Vorbeugung von Symptomen und zur besseren Verträglichkeit laktosehaltiger
Milchprodukte gibt es das Enzym Lactase in Tablettenform. Es sollte vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Die
nötige Menge muss von jedem Patienten selbst ausgetestet werden. Mit einem Lactasepräparat ist das Essen außer
Haus, bei dem man keinen Einfluß auf die verwendeten Zutaten hat, für viele Betroffene wesentlich erleichtert.
Hinweis: Präparate, die Sorbit oder Xylit enthalten, sind zu meiden, da auch diese beiden Zuckeraustauschstoffe von
vielen Patienten mit Laktoseintoleranz schlecht vertragen werden.
Auch bestimmte Laktobazillen-Spezies können hier wertvolle Dienste leisten. Sie
produzieren nämlich je nach Spezies Lactase, das Enzym, das bei der Laktoseintoleranz im Dünndarm fehlt. Es ist
darauf zu achten, dass entsprechende Laktobazillenpräparate laktosefrei hergestellt sind. Außerdem sollten die
Laktobazillen widerstandfähig genug sein, um die Magenpassage unbeschadet zu überstehen und die Keimzahl der
Laktobazillen sollte sich im Bereich von 0,6x1010 bewegen.
Siehe hierzu auch: "Eine neue Strategie in der
Migränebehandlung" Kann
Biofeedback bei Migräne eine Lösung sein?
* Und Schüssler Salze
Nebenwirkungen
Literatur: M. Ledochowski, Bair,
H., Fuchs, D., Laktoseintoleranz, J. Ernährungsmed., 2003, 5 (1) Ausgabe für Österreich, 7 - 14.
Schleip, Thilo, Laktoseintoleranz, Trias-Verlag, 2005.
Mishkin, D. Sablauskas, L. Yalovsky, M. Mishkin, S. , Fructose and sorbitol
malabsorption in ambulatory patients with functional dyspepsia: comparison with lactose maldigestion/malabsorption.
Dig. Dis. Sci. 1997, 42: 2591-2598.
Matthews, S. B., Campbell, A. K. When sugar is not so sweet. Lancet, 2000 355:
1330.
Sonntag, S., Phänomen "Laktoseintoleranz - Lactasemangel", OM & Ernährung,
2006. Nr. 115, S. 14 - 17.
Stuparsky, A., Milchzuckerunverträglichkeit Laktoseintoleranz, Umwelt &
Gesundheit, 2003 (3), 104 - 108.
Hauss,R, Pies,C., Histamin - unbekannter Auslöser für Kopfschmerzen, DHZ, 2006,
1-2, S.24-26.
Jarisch, R.; Steinbrecher, X.: Krankheitsbilder bei Histamin-Intoleranz. In
Jarisch, R. (Hrsg): Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit. Stuttgart und New York, Thieme Verlag, 2004, S.
54-57
Schleip,T. Histaminintoleranz, Trias-Verlag, Stuttgart, 2004. S.244
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